Psoriasisarthritis

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REPORT


C. Borst Universitätsklinik für Dermatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

© Der/die Autor(en) 2020

Psoriasisarthritis Klinik und Therapie Epidemiologie Die Psoriasisarthritis (PsA) ist eine chronische, progressive, entzündliche Gelenkerkrankung, die weltweit vorkommt. In einer Vielzahl epidemiologischer Studien wurde die Prävalenz dieser Erkrankung untersucht. In einer großen Querschnittstudie aus Großbritannien, in welcher Patientendaten von 4,8 Mio. Patienten aus einer Datenbank analysiert wurden, wurde bei 9045 Patienten eine PsA diagnostiziert, was einer Prävalenz von 0,19 % der Gesamtbevölkerung entspricht [1]. In den Vereinigten Staaten von Amerika liegt die PsA-Prävalenz vergleichbar bei 0,25 % [2]. Die PsA ist somit – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – eine seltene Erkrankung. Untersucht man jedoch Patienten mit einer kutanen Psoriasis (PsO), zeigt sich eine deutlich höhere Prävalenz. Je nach Studie besteht bei 6–41 % der PsO-Patienten eine Gelenkbeteiligung im Sinne einer PsA [3]. In einer 2019 publizierten Metaanalyse, in welche 266 Studien mit insgesamt 976.408 PsO-Patienten eingeschlossen wurden, bestand bei 19,7 % der PsO-Patienten eine PsA. In einer weiterführenden Subanalyse wurden die Prävalenzen geographisch weiter unterteilt. So lag die PsA-Prävalenz bei europäischen PsO-Patienten bei 22,7 %, bei südamerikanischen bei 21,5 %, bei nordamerikanischen bei 19,5 %, bei afrikanischen bei 15,5 % und bei asiatischen PsO-Patienten bei 14,0 % [4]. Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis (RA), welche üblicherweise vermehrt ältere, weibliche Personen (m:w = 1:2 bis 1:3, Erstdiagnose durchschnittlich im 60. Lebensjahr) betrifft, zeigt sich bei der PsA ein etwa ausgeglichenes Geschlechterverhältnis [1, 5,

6]. Das mediane Alter bei Erstdiagnose beträgtetwa 45 Jahre. Etwa zweiDrittel aller PsA-Patienten werden zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr erstdiagnostiziert [1]. In der britischen Querschnittstudie konnte gezeigt werden, dass eine PsO üblicherweise vor einer PsA auftritt. Die Hautmanifestation ging in 72,4 % der Gelenkbeteiligung voran. In nur 10,8 % der analysierten Patienten wurde die PsA vor der PsO diagnostiziert, in 16,8 % manifestierten sich Haut- und Gelenkbeteiligung annähernd gleichzeitig [1].

Ätiologie und Pathophysiologie Genetische, immunologische und Umweltfaktoren tragen zur Krankheitsentstehung bei. Bei ca. 32 % der Betroffenen besteht eine positive Familienanamnese für eine PsA bzw. PsO [7]. Erstgradige Verwandte von PsA-Patienten haben im Vergleich zu einer nichtverwandten Person ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer PsA zu erkranken [8]. Eine eindeutige genetische Ursache für die PsA wurde bislang nicht detektiert. Es zeigten sich lediglich Assoziationen mit unterschiedlichen HLA-Antigenen und Allelen, aber auch mit anderen nicht-HLA Genloci [9]. Weiters tragen Umweltfaktoren wie Traumata im Sinne eines Koebner-Phänomens, Infektionen, Stress, Übergewicht und Rauchen zur Entstehung einer PsA bei [9]. Die Interleukin(IL)-23/IL-17-Achse spielt in der Entstehung und im

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