Smart and simple

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REPORT


Schwerpunkt Herzschr Elektrophys https://doi.org/10.1007/s00399-020-00707-6 Eingegangen: 28. April 2020 Angenommen: 3. Juli 2020

Christian Sohns · Moneeb Khalaph · Leonard Bergau · Philipp Sommer

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Smart and simple

Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie, Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Deutschland

Stellenwert von Implantables und Wearables im rhythmologischen Alltag Im Rahmen der Digitalisierung besteht die Möglichkeit, Herzrhythmusstörungen in einem relevanten Umfang über sog. Implantables und Wearables zu detektieren. Diese Geräte produzieren eine erhebliche Datenmenge und geben einen Einblick in das, was in unserem Körper vor sich geht. Es ist nicht überraschend, dass diese Geräte zunehmend an Popularität gewinnen, da viele Menschen nun die direkte Möglichkeit haben, individuelle Veränderungen, Fortschritte, aber auch Rückschritte kontinuierlich und quantitativ zu erfassen und darauf zu reagieren. Tragbare Geräte wie Fitness-Tracker und Smartwatches, die in der Vergangenheit während des körperlichen Trainings verwendet wurden, spielen jetzt eine Rolle bei der Kontrolle von Risikofaktoren und weisen auf Abweichungen von definierten Parametern, wie z. B. Herzrhythmusstörungen, hin. Darüber hinaus ermöglichen diese Devices über Fern- und Telemonitoring in der heutigen Zeit, die aktuell von der COVID-19-Pandemie geprägt ist, eine sichere und unproblematische Anbindung von Arrhythmiepatienten. In den maßgebenden Studien EMBRACE (Event Monitor Belt for Recording Atrial Fibrillation after a Cerebral Ischemic Event; NCT00846924; [1]) und CRYSTAL-AF (Study of Continuous Cardiac Monitoring to Assess Atrial Fibrillation After Cryptogenic Stroke; NCT00924638; [2]) konnte ein signifikanter Vorteil des kontinuierlichen Rhythmusmonitorings mittels Brustgurt bzw. implantierbarem Ereignisrekorder

bei Patienten mit kryptogenem Schlagfanfall in Bezug auf die Detektion von Vorhofflimmern im Vergleich zu konventionell geführten Patienten gezeigt werden. In der EMBRACE-Studie wurden 572 Patienten (Alter >55 Jahre) mit kryptogenem Schlaganfall entweder einer 24-Stunden-EKG-Untersuchung (Kontrollgruppe) oder einer 30-tägigen nichtinvasiven Rhythmusüberwachung mithilfe eines Brustgurts unterzogen. In der CRYSTAL-AF-Studie wurden 441 Patienten in eine Gruppe mit implantierbarem Ereignisrekorder (Medtronic Reveal XT™ [Medtronic Inc., Minneapolis, MN, USA]) oder eine LangzeitEKG-Gruppe randomisiert. Über einen Beobachtungszeitraum von 30 Tagen wurden in der EMBRACE-Studie signifikant mehr Vorhofflimmerepisoden detektiert als in der konventionellen Gruppe (16,1 % vs 3,2 %, p < 0,001). In der CRYSTAL-AF-Studie zeigte sich über dem gesamten Beobachtungszeitraum eine signifikant bessere Detektionsrate des implantierbaren Ereignisrekorders im Vergleich zum konventionellen Langzeit-EKG (8,9 % vs. 1,4 % nach6 Monaten; 12,4 % vs. 2,0 % nach 12 Monaten und 30 % vs. 3,0 % nach 3 Jahren). Es ist davon auszugehen, dass Implantables