Verbesserung von Hospizkultur und palliativer Kompetenz in Altenpflegeeinrichtungen durch die Kooperation mit einem ambu
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Gerontologie+Geriatrie Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01803-5 Eingegangen: 31. August 2020 Angenommen: 8. Oktober 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Susanne Frewer-Graumann1 · Anne-Katrin Teichmüller2 1 2
FOM Hochschule für Oekonomie und Management, Münster, Deutschland Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Institut für Gerontologie, TU Dortmund, Dortmund, Deutschland
Verbesserung von Hospizkultur und palliativer Kompetenz in Altenpflegeeinrichtungen durch die Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst Ein Praxisbeispiel
Hintergrund und Fragestellung Entgegen ihrem Wunsch verstirbt bereits heute beinahe jede fünfte Person in einer Altenpflegeeinrichtung – mit steigender Tendenz [1]. Die Verlagerung des Sterbens aus dem häuslichen Umfeld in Organisationen bedeutet eine zunehmende Mitgestaltung durch professionelle Versorgungssysteme [5]. Altenpflegeeinrichtungen zeichnen sich durch diffizile personelle, strukturelle und organisationale Bedingungen aus, die es erschweren, Menschen am Lebensende dort adäquat zu begleiten [2, 14]. Neben immer späteren Einzügen in Altenpflegeeinrichtungen und damit einhergehenden kürzeren Verweildauern sind viele Menschen von Multimorbidität und Demenz betroffen [15]. Dies erschwert eine Einschätzung, wann Bewohner*innen eine palliative Begleitung benötigen, erheblich. Auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes folgen nicht selten Phasen, in denen es der betroffenen Person wieder besser geht [11]. Auch der viel zitierte Fachkräftemangel erschwert eine adäquate, oftmals zeitintensive Begleitung [12]. Darüber hinaus stehen Altenpflegeinrichtungen vor der Herausforderung, dass die Begleitung sterbender Menschen nach derzeitigem Kostenmodell nicht honoriert wird [12]. Heller [6, S. 205] kommt zu dem Schluss, dass
das in diesem Rahmen erbrachte Engagement eine „altruistische Zusatzleistung von Engagierten“ sei. Um eine bedürfnisorientierte Begleitung von sterbenden Bewohnern/ Bewohnerinnen sicherstellen zu können, kooperieren immer mehr Altenpflegeeinrichtungen mit ambulanten Hospizdiensten [11]. Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit eine Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst und die damit einhergehende Begleitung von ehrenamtlichen Hospizmitarbeitenden durch den Einsatz einer hauptamtlichen Koordinatorin in der Altenpflegeeinrichtung dazu beitragen kann, die Hospizkultur und palliative Kompetenz im stationären Setting positiv zu verändern.
Ehrenamtliche Hospizbegleitungen – ein Ansatz für die Altenpflegeeinrichtung? Nach Student und Napiwotzky [14, S. 7] ist „Palliative Care der Begriff, der sich heute für die Handlungsweisen der Hospizbewegung durchgesetzt hat“. Beeinflusst von Saunders Konzept des „total pain“ und ihrer Vision vom Hospiz zielt Palliative Care daraufab, durcheine ganzheitliche Betrachtung der Sterbenden ihre Lebensqualität bis zum Schluss aufrechtzuerhalten [10]. Saunders gilt dabei als Begründerin der Hospizbewegung.
Sie setzte sich dafür ein, dass auch im Sterben die subje
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