Soziale Phobie

Ängste davor, in einer Leistungssituation zu versagen und Befürchtungen, von anderen nicht gemocht oder abgelehnt zu werden, sind vielen Menschen bekannt und können oft als normale Reaktionen in interpersonellen Situationen betrachtet werden. In oder vor

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REPORT


3 Soziale Phobie Thomas Fydrich

3.1

Einleitung

– 46

3.2

Darstellung der Störung – 46

3.3

Modelle zu Epidemiologie und Verlauf

3.4

Störungsspezifische Diagnostik – 52

3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4

Unterschiede zwischen DSM-IV-T - R und ICD-10 – 53 Diagnostische Verfahren – 54 Differenzialdiagnostikk – 55 Soziale Phobie und ängstlich-vermeidende (nach ICD-10) bzw. selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (nach DSM-IV) – 55

3.5

Verhaltenstherapie bei sozialer Phobie – 55

– 47

3.5.1 Grundlagen der Gesprächsführung bei Sozialphobikern und Aufbau der therapeutischen Arbeitsbeziehung – 55 3.5.2 Behandlungsmodule und Interventionstechniken – 57

3.6

Evidenzbasierung verhaltenstherapeutischer Behandlungen bei sozialen Phobien – 62 Zusammenfassung und Ausblick – 63 Literatur – 63 Weiterführende Literatur

– 64

46

Kapitel 3 · Soziale Phobie

3.1

3

Einleitung

Ängste davor, in einer Leistungssituation zu versagen und Befürchtungen, von anderen nicht gemocht oder abgelehnt zu werden, sind vielen Menschen bekannt und können oft als normale Reaktionen in interpersonellen Situationen betrachtet werden. In oder vor solchen Situationen auftretende Anspannungen und ängstliche Gedanken über den Verlauf von Interaktionen und deren Ausgang gehören dazu. Daher ist es oft auch angemessen, sich auf Bewährungssituationen durch Lernen und Übungen vorzubereiten. In manchen Berufen sind die Anspannung und das Lampenfieber vor öffentlichen Auftritten sogar Voraussetzungen für den Erfolg. Künstler, Politiker oder Sportler berichten davon, dass sie beste Leistungen nur unter optimaler Anspannung sowie nach guter Vorbereitung erreichen. In anderen sozialen Situationen, z. B. bei Einladungen und auf Feiern, Konversationen mit möglicherweise neuen Bekannten, Kontakte mit Autoritätspersonen oder in SmallTalk-Situationen, haben manche Menschen von sich den Eindruck, nicht hinreichend klug und informiert zu sein oder sich schlecht ausdrücken zu können und dabei unsicher zu wirken. Der Wunsch, möglichst selbstsicher zu sein, ist daher allein keineswegs ein Hinweis auf pathologische Formen sozialer Angst. Zudem gehört es zu den individuellen Qualitäten mancher Menschen, in Gesellschaft eher zurückhaltend und ruhig zu sein und ohne viel Kontakt mit anderen gut klar zu kommen. Falls Ängste und Befürchtungen in oder vor sozialen Situationen jedoch so stark werden, dass sie die betroffenen Personen in ihrer Lebensführung deutlich einschränken sowie das berufliche oder soziale Leben darunter leidet, kann unter den unten angegebenen Voraussetzungen von einer sozialen Phobie i. S. einer Angststörung oder von einer selbstunsicheren Persönlichkeit (bzw. Persönlichkeitsstörung) gesprochen werden.

3.2

Von einer sozialen Phobie spricht man, wenn dauerhaft oder häufig wiederkehrend eine übertriebene Angst vor einer oder mehreren sozialen Situationen oder Leistungssituationen besteht, bei denen eine Interaktion mit anderen Menschen stattfindet oder erwartet wird. Dabei wird befürchtet, zu versagen, von anderen negativ beurteilt zu werden oder ein Verhal