Telemedizin in der Intensivmedizin
In der Intensivmedizin werden aufgrund von steigender Lebenserwartung und neuen, oft speziellen Behandlungsoptionen ein zunehmender Kapazitätsbedarf sowie ein Ungleichgewicht zwischen Angebot an hochqualifizierten Intensivmedizinern und deren Verfügbarkei
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Telemedizin in der Intensivmedizin Gernot Marx* und Robert Deisz Klinik f€ ur Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Universitätsklinikum Aachen, Aachen, Deutschland
1 Einleitung Telemedizin birgt das Potenzial, diese oben genannte Situation positiv zu beeinflussen, da im Bereich der Intensivmedizin die universitär exzellente intensivmedizinische Expertise in die Fläche gebracht werden kann und somit ein unterst€ utzender Faktor f€ ur kleinere Intensiveinheiten entsteht. Dadurch steigen die Erfolgschancen im weiteren Verlauf der Behandlung, und es können mehr Leben gerettet werden. Dieser Sachverhalt wurde bereits von den Kostenträgern erkannt, wodurch eine weitere positive Entwicklung im Bereich der Telemedizin und deren Verg€ utung festgestellt werden kann. In diesem Kapitel wird der Begriff der Telemedizin erläutert sowie deren Wirkungsweise und relevante Ergebnisse im Zusammenhang mit telemedizinischen Interventionen aufgezeigt.
2 Definition und Begriffsabgrenzung Der Begriff Telemedizin ist nicht einheitlich definiert, allen Definitionen gemein ist jedoch, dass in der Telemedizin Telekommunikationstechnologien benutzt werden, um medizinische Dienstleistungen unabhängig von räumlichen oder zeitlichen Gegebenheiten von Anbieter und Empfänger zu erbringen. Eine sehr umfassende Definition besagt, dass Telemedizin Gebrauch von elektronischer Informations- und Kommunikationstechnologie macht, um Gesundheitsdienstleistungen anzubieten oder zu unterst€utzen, wenn Entfernungen die Teilnehmer trennen. In einer präzisierten oder engeren Auslegung bezieht sich diese Aussage auf medizinische Anwendungen, die interaktive Video€ ubertragungstechniken speziell f€ur die Konsultation von Fachleuten benutzen (Field und Grigsby 2002). Die verwandten Begriffe „teleHealth“ und „eHealth“ beschreiben einen breiteren Anwendungsbereich, umfassen aber keine aktive Behandlungskomponente. Eine Differenzierung telemedizinscher Leistungen und Dienste kann in verschiedener Hinsicht erfolgen: – in zeitlicher Hinsicht, – in personeller Hinsicht und – in strukturell-organisatorischer Hinsicht. In der Dimension Zeit lassen sich asynchrone telemedizinische Dienstleistungen, bei denen eine zeitliche Diskrepanz zwischen Datenentstehung und Leistungserbringung besteht, von synchronen telemedizinischen Anwendungen, bei denen gewissermaßen in Echtzeit Dienstleistungen erbracht werden, unterscheiden. Die personelle Differenzierung lässt anhand der Anwenderkonstellationen im Wesentlichen 2 Konzepte unterscheiden: Zum Einen die Anwendung und Kommunikation unter Ärzten, z. B. Facharztkonsultationen, abgek€ urzt als D2D („doc-to-doc“), und zum Anderen die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten, welche als P2D („patient-to-doc“) abgek€ urzt wird. In strukturell*E-Mail: [email protected] Seite 1 von 11
Die Intensivmedizin DOI 10.1007/978-3-642-54675-4_16-1 # Springer Berlin Heidelberg 2015
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