Therapieerfolg von Kanaloplastik und Trabekulektomie durch denselben Operateur mit demselben Erfahrungslevel im Langzeit

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Lina Nassri · Niklas Plange · Friederike Lindemann · Hannah Schellhase · Peter Walter · David Kuerten Klinik für Augenheilkunde, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

Therapieerfolg von Kanaloplastik und Trabekulektomie durch denselben Operateur mit demselben Erfahrungslevel im Langzeitverlauf Hintergrund und Fragestellung Das Glaukom ist eine der weltweit führenden Erkrankungen, die zur irreversiblen Sehverschlechterung und letzten Endes zur Erblindung führen [17]. In Deutschland liegt die Prävalenz bei 1,4 % [4]. Da ein erhöhter intraokularer Druck (IOD) zu den Hauptrisikofaktoren des fortschreitenden Sehnervenschadens beim Glaukom zählt [5], zielt die antiglaukomatöse Therapie in erster Linie darauf ab, den IOD auf ein individuelles Zielniveau zu senken [13]. Neben der medikamentösen Tropfentherapie sowie Lasereingriffen besteht die Möglichkeit der glaukomchirurgischen Eingriffe. Dabei zählt die Trabekulektomie (TE) als Referenzverfahren der Glaukomchirurgie, wohingegen die Kanaloplastik (KP) eine neuere, potenziell weniger invasive Alternative ist [14]. Bei der penetrierenden TE wird ein neuer, subkonjunktivaler Abflussweg geschaffen, wohingegen bei der KP als nicht penetrierendes Verfahren der Schlemm-Kanal mittels Mikrokatheterisierung erweitert und dadurch der natürliche Kammerwasserabfluss gesteigert wird [14] und infolgedessen der IOD gesenkt wird. Üblicherweise erfolgt bei der TE intraoperativ die Injektion von Antimetaboliten wie 5-Fluorouracil oder Mitomycin C, wodurch niedrigere IOD-Werte und höhere Erfolgsraten erreicht werden konnten [10], da einer Vernarbung des Filterkissens vorgebeugt wird bzw. diese verlangsamt wird

[12]. Dabei scheint 5-Fluorouracil (5FU) bezüglich der Erfolgsrate und des Auftretens von Komplikationen (z. B. Hypotonie, Endophthalmitis) gleichwertig zu Mitomycin C [6, 8]. Anders als bei der Kanaloplastik sind engmaschige postoperative Kontrollen für den Langzeiterfolg einer Trabekulektomie und bei Bedarf frühe und mehrfache Interventionen (z. B. subkonjunktivale 5-FUInjektion oder Revision bei Hypotonie) essenziell [8, 11]. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, den langfristigen Therapieerfolg von KPs sowie TEs bei gleichen Rahmenbedingungen und demselben Erfahrungslevel des Operateurs zu vergleichen sowie zu untersuchen, ob der präoperative intraokulare Druck (IOD) mit dem postoperativen IOD zusammenhängt. Es gibt bereits Studien, die den Therapieerfolg von TEs und KPs vergleichen [7, 14, 16, 21], jedoch existieren unseres Wissens nach bisher kaum Studien, die als Einschlusskriterium denselben Operateur mit derselben Erfahrung mit denselben Rahmenbedingungen festgelegt haben und damit eine wichtige, mögliche Biasquelle reduzieren.

Studiendesign und Untersuchungsmethoden In diese retrospektive klinische Fallserie wurden 53 konsekutive Patienten (57 Augen, Alter 64,6 ± 7,5 Jahre, m = 52,8 %) eingeschlossen, die eine Trabekulektomie

mit 5-Fluorouracil (TE mit 5-FU) oder eine Kanaloplastik (KP) erhalten haben. Insgesamt wurden 26 Patienten nach KP (27 Augen) und 27 Patienten