Trendbericht Digitalisierung: Abformung mit der Kamera
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emann Wien
Trendbericht Digitalisierung: Abformung mit der Kamera Auf dem Wege zu einer exakten Restauration stellt die Abbildung der intraoralen Situation auf einem realen oder auch virtuellen Modell einen entscheidenden Schritt dar, da die Herstellung definitiver Restaurationen – vom Inlay bis hin zu vielgliedrigen Brücken – ausschließlich indirekt möglich ist. Aufgrund zahlreicher werkstoffwissenschaftlicher Rahmenbedingungen ist es bis heute nicht möglich, über eine klassische Abformung ein fehlerfreies konventionelles (Gips-)Modell herzustellen. Damit ist auch jedes auf Basis dieses Modells erzeugte virtuelle Modell ungenau, einerlei wie präzise der Scanvorgang an sich ist. Es liegt also nahe, den Scanvorgang direkt in der Mundhöhle durchzuführen. Nachdem der labortechnische Prozess bei der Herstellung vollkeramischer Restaurationen ohne CAD/CAMEinsatz nur noch schwer vorstellbar ist, hat mit der Einführung optischer Systeme zur Abformung der nächste Schritt zur vollständigen Digitalisierung der Prozesskette von der Präparation bis zur Eingliederung des Zahnersatzes begonnen. Besonders bekannt sind im deutschsprachigen Raum gegenwärtig zwei Systeme: Cerec Connect® (Sirona) als Weiterentwicklung des Cerec-Systems sowie der LAVA™ Chairside Oral Scanner C.O.S. (3M ESPE). Es ist davon auszugehen, dass in näherer Zukunft weitere Systeme verstärkt in den Markt drängen werden (z. B. Tero/Ca-
dent®, Vertrieb durch Straumann oder Hint-Els). Technisch sind die Systeme ähnlich aufgebaut, allerdings unterscheiden sich die Verfahren zur Gewinnung der dreidimensionalen Daten.
Korrespondenzadresse Prof. Dr. O. Seemann Sobieskigasse 29, A-1090 Wien [email protected]
Vor- und Nachteile digitaler Abformsysteme Originalpublikationen Wöstmann B (2010) Digitalisierung – Abformung mit der Kamera. Vortrag auf dem 10. Keramik-Symposium der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde, Hamburg. Syrek A et al (2010) Clinical evaluation of all-ceramic crowns fabricated from intraoral digital impressions based on the principle of active wavefront sampling. J Dent 38:553–559
Insbesondere mit dem im Lava-C.O.SSystem umgesetzten Prinzip des Wavefront Sampling zur Datengewinnung lässt sich eine sehr präzise Wiedergabe der intraoralen Situation erreichen. Im Rahmen einer eigenen In-vitroStudie unserer Klinik wurde ein idealisiertes Oberkiefermodell mit einem schematisierten Zahnstumpf vom Lava C.O.S. gescannt und zusätzlich in konservativer Korrekturtechnik (PanasilPutty® + Initial Contact®, Kettenbach) abgeformt. Anschließend wurden die beiden auf verschiedenen Wegen hergestellten Keramikkäppchen miteinander verglichen. Bei den mit Lava
C.O.S. hergestellten Käppchen lag der Mittelwert aller Randspalten bei 33 µm (±16 µm). Bei den konventionell gefertigten Käppchen betrug der mittlere Randspalt 69 µm (±25 µm). Vergleichbare Ergebnisse wurden im Rahmen einer klinischen Studie von Syrek et al. festgestellt: Der mittlere marginale Randspalt der konventionell produzierten Kronen betrug 71 µm gegenüber 49 µm bei den mit Lava C.O.S
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