Venoarterielle extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)

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REPORT


Riessen, Tübingen

J. Swol1 · D. Buchwald2 · A. Ewers3 · T.A. Schildhauer1 1 Chirurgische Universitätsklinik und Poliklinik, Berufsgenossenschaftliches

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, 2 Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Funktionsbereich Kardiotechnik, Berufsgenossenschaftliches

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum 3 Medizinische Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Berufsgenossenschaftliches

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum

Venoarterielle extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) Einsatz bei fulminanter Lungenembolie

Der Einsatz der venoarteriellen extrakorporalen Membranoxygenierung (v.-a. ECMO) als Ultima-ratio-Therapie bei fulminanter Lungenembolie mit persistierendem Rechtsherzversagen ist eine mögliche lebensrettende Maßnahme, wenn alle konventionellen Therapien, wie Lysetherapie oder chirurgische Embolektomie, nicht erfolgreich oder primär nicht möglich waren. Da die Möglichkeit der extrakorporalen Kreislaufunterstützung in vielen Kliniken nicht zur Verfügung steht und die Datenlage in der publizierten Literatur sich im Wesentlichen auf Fallberichte oder kleinere Fallserien beschränkt, hat die Anwendung der v.-a. ECMO bislang keinen Einzug in die Leitlinien gefunden.

fraktur sowie multiple Extremitätenverletzungen vor. Sensibilität und Durchblutung der Extremitäten waren intakt. Allergien und Vorerkrankungen waren nicht bekannt. Drei Wochen nach dem Unfall wurde elektiv eine Osteosynthese der Kalkaneusfraktur rechts vorgenommen. Die Dauer der Blutsperre am rechten Bein, mit dem Druck von 350 mmHg, betrug während des Eingriffs 110 min. Die Narkose wurde mit Isofluran und 0,65 mg i.v. Fentanyl durchgeführt. Die Operation dauerte 220 min. Intraoperativ ergaben sich keine Auffälligkeiten. Während des Umlagerns nach dem Eingriff kam es zu einem Herzstillstand. Medikamentöse und mechani-

sche Reanimationsmaßnahmen wurden unverzüglich begonnen.

Diagnose Differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen wurden eine schwere Hypoxie durch eine Atelektase, ein Spannungspneumothorax, eine Elektrolytstörung und eine Lungenembolie. Die Elektrolyte waren, anhand der Blutgasanalyse, im Referenzbereich. Die Atemgeräusche waren beidseits seitengleich auskultierbar. Eine transthorakal durchgeführte Echokardiographie zeigte einen Thrombus von der Vena cava inferior bis zum rechten Ventrikel reichend.

Kasuistik Wir stellen einen Patienten vor, der nach einem operativen Eingriff eine ­fulminante Lungenembolie entwickelte und sich unter der Lysetherapie weiterhin im kardiogenen Schock befand.

Anamnese Es handelte sich um einen 36-jährigen Patienten, der initial aus 6 m Höhe gestürzt war und ein Polytrauma mit stumpfem Thoraxtrauma und beidseitigen Lungenkontusionen erlitten hat. Des Weiteren ­lagen eine stabile Lendenwirbelkörper-

Abb. 1 7 Echokardiographie: flottierender Thrombus in der V. cava inferior Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 1 · 2013 

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Kasuistiken Tab. 1  Gerinnungsparameter im Verlauf

nach Lyseth