Wundheilung

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REPORT


Emmert1 · H. Stege2 · J. Dissemond3 1

Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland 2 Klinik für Dermatologie, Klinikum Lippe GmbH, Detmold, Deutschland 3 Klinik für Dermatologie, Universitätsmedizin Essen, Essen, Deutschland

Wundheilung In diesem Jahr 2020 gibt es medizinisch kein größeres Thema als die virale Pandemie mit COVID19. Dies betrifft auch die Dermatologie. In den letzten Wochen und Monaten sind praktisch zu jedem Teilgebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten Publikationen und Sonderbeiträge erschienen, die die Beeinflussung der Krankheitsbilder durch die weltweite Pandemie darstellen. Dies betrifft alle dermatologischen „Volkskrankheiten“ von den Hautkrebserkrankungen und deren Immuntherapien über die entzündlichen Dermatosen wie Psoriasis und Neurodermitis und deren Systemtherapien bis hin zu den seltenen Hauterkrankungen mit Empfehlungen des Europäischen Referenznetzwerkes für seltene Hauterkrankungen, ERNskin, zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen unter der aktuellen Situation des Jahres 2020. Es ist damit nur logisch, dass sich Der Hautarzt in dieser Ausgabe einer weiteren, wichtigen Volkskrankheit im Fachgebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten widmet – den Hautwunden. Gerade auch unter dem Aspekt der Corona-Pandemie ist dies eine hochrelevante Erkrankungsgruppe, da v. a. ältere und alte Menschen besonders schwer betroffen sind und die Menschen häufig in betreuten Wohneinheiten bzw. Altenheimen wohnen, die als geschlossene Einheit nicht nur Ausbreitungsorte viraler, sondern auch bakterieller Infektionen bzw. Kontaminationen sein können. Zirka 2–3 % der älteren Bevölkerung ab 60 Jahren leiden an Hautwunden, und die Inzidenz steigt mit jedem zunehmenden Lebensjahrzehnt. Damit stellen gerade Hautwunden in einer alternden Bevölkerung ein erhebliches medizinisches und

gesundheitsökonomisches Problem dar, dem man sich jetzt und in der Zukunft noch intensiver stellen muss.

Hautwunden sind eine »wichtige Volkskrankheit im Fachgebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten Dazu kommt, dass es gerade im Bereich der Hautwunden eine große Notwendigkeit gibt, das grundsätzliche Wissen zu den molekularen Mechanismen der Entstehung und der Heilung von Hautwunden zu erweitern, um neue, effektivere Wundheilungstherapien zu entwickeln, die der Chronifizierung von Hautwunden entgegenwirken. Wunde ist ja nicht gleich Wunde. Und natürlich ist „die Hautwunde“ keine Diagnose, sondern lediglich ein Symptom. Die genaue Erkrankungsdiagnose ergibt sich stets aus der Genese der Hautwunde: venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen, diabetische Neuropathie, Druckulzerationen oder entzündlich bedingte Hautwunden durch Erreger (z. B. bakteriell bedingte Ekthymata) oder Gefäßentzündungen. Dabei ist die Differenzialdiagnose eines ulzerierten Hauttumors immer im Hinterkopf zu behalten. Hinzu kommen Kofaktoren, die das Entstehen von Hautwunden befördern können (z. B. die diabetische Polyneuropathie) oder auch die Wundheilung behindern durch Keimbesiedelungen, We