Aktuelle Entwicklungen und Anwendungsgebiete von roboterassistierten Operationsverfahren
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Lena-Christin Conradi1 · Thomas Becker2 · Michael Ghadimi1 · Jan-Hendrik Egberts2 1
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Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland 2 Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
Aktuelle Entwicklungen und Anwendungsgebiete von roboterassistierten Operationsverfahren Roboterassistierte Systeme in der onkologischen Chirurgie Im Bereich der roboterassistierten Operationssysteme („robotically assisted surgical systems“, RASS) hat sich über die letzten 20 Jahre eine rasante technische Entwicklung vollzogen mit einem kontinuierlich zunehmenden Einsatz in der klinischen Praxis, insbesondere für Eingriffe in der onkologischen Chirurgie [5, 9]. Der Begriff „Roboter“ beinhaltet in diesem Zusammenhang eine gewisse Unschärfe, da die verfügbaren RASS nicht autonom Eingriffe durchführen, sondern vielmehr computerassistierte Telemanipulationssysteme darstellen [1]. Hierbei steuert der Chirurg über eine vom Patienten räumlich getrennte Konsole die Arme des RASS, die mit Operationstrokaren verbunden sind, über welche verschiedene Instrumente und das Optiksystem eingebracht werden können (. Abb. 1). Üblicherweise befindet sich die Konsole im selben Operationssaal neben dem Operationstisch, an dem der 1. AssisZ
Autor Jan-Hendrik Egberts Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel
tent des Operateurs Instrumentenwechsel vornehmen und die Trokarpositionierung überwachen kann. Denkbar wäre allerdings auch eine größere räumliche Distanz zwischen dem Chirurgen an der Konsole und seinem Patienten. So wurde beispielsweise im Jahr 2001 die erste transatlantische Operation durchgeführt, bei der ein Chirurg aus New York bei einer Patientin in Straßburg eine Cholezystektomie durchführte [12]. Solche Operationen auf Distanz sind aktuell nicht üblich, hier liegt aber möglicherweise noch großes Innovationspotenzial der Technologie, z. B. durch konsiliarische Beteiligung eines Chirurgen über weitere Distanzen. Die Vorteile der konventionellen laparoskopischen Chirurgie für den Patienten, wie ein sehr geringes operatives Trauma durch die Zugangswege und eine verkürzte Rekonvaleszenz, werden durch RASS noch erweitert durch zu-
sätzliche Gelenke an den robotischen Instrumenten, die eine Bewegung in allen 6 Raumfreiheitsgraden erlauben [20]. Hinzu kommen Vorteile in Bezug auf die Ergonomie und die Bedienung der Instrumente, die für den Chirurgen durch den Einsatz von RASS deutlich verbessert sind [9]. Durch die Verbindung zu einem Roboterarm ergibt sich eine stabile Kameraführung und eine vergrößernde dreidimensionale (3-D-) Visualisierung. Außerdem erlauben gleichgerichtete Bewegungen zwischen Eingabegerät (Handsteuerung) und Instrumentenbewegung im Situs eine intuitive Hand-Auge-Koordination. Dieser deutliche technische Fortschritt in der minimal-invasiven Chirurgie soll nicht zuletzt durch kognitive E
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