Allgemeine Hotel- und Barpsychologie
Können Sie sich eine Welt oder Ihre eigene Existenz ohne Wahrnehmung vorstellen? Woher sollten wir ohne unsere Sinne wissen, dass es eine Welt, andere Menschen oder uns selbst gibt? Um das menschliche Wesen Ihrer Gäste besser verstehen zu können, müssen w
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Allgemeine Hotel- und Barpsychologie 2.1
Wahrnehmung – 8
2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.5 2.1.6
Einführung – 8 Sehen – 9 Hören – 13 Riechen – 15 Schmecken – 18 Tasten/Fühlen – 19
2.2
Kognition – 21
2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4
Aufmerksamkeit – 22 Das Erinnern – 23 Urteilen – 25 Probleme lösen – 26
2.3
Lernen – 28
2.3.1 2.3.2 2.3.3
Die klassische Konditionierung (Pawlow 1927) – 28 Operante Konditionierung – 30 Lernen am Modell – 31
2.4
Emotionen – 33
2.4.1 2.4.2
Das Kognitive Modell – 34 Emotionale Intelligenz – 36
2.5
Motivation – 36
2.5.1 2.5.2 2.5.3 2.5.4 2.5.5 2.5.6
Einleitung – 36 Die Triebtheorie von Sigmund Freud – 37 Die Triebtheorie von Clark Hull – 38 Das Risikowahlmodell von Neil Atkinson – 39 Die Feldtheorie von Kurt Lewin – 39 Die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger – 39 Die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg – 40 Die Grundbedürfnisse nach Robert Epstein – 41 Motivation und die symbolische Funktion von Konsum – 42 Demotivation – 42
2.5.7 2.5.8 2.5.9 2.5.10
C. Lampert, Hotel- und Barpsychologie, DOI 10.1007/978-3-8274-3030-4_2, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
2
2
8
Kapitel 2 • Allgemeine Hotel- und Barpsychologie
2.1
Wahrnehmung
2.1.1
Einführung
Können Sie sich eine Welt oder Ihre eigene Existenz ohne Wahrnehmung vorstellen? Woher sollten wir ohne unsere Sinne wissen, dass es eine Welt, andere Menschen oder uns selbst gibt? Um das menschliche Wesen Ihrer Gäste besser verstehen zu können, müssen wir uns damit beschäftigen, »wie« wir die Welt wahrnehmen. Das zentrale Organ unserer Wahrnehmung ist unser Gehirn. Hier spielt sich letztlich alles ab, was uns als menschliche Wesen ausmacht. Um Informationen aus der Umwelt, aber auch aus unserem Körperinneren, aufzunehmen, braucht das Gehirn unterschiedliche Sensoren. Als Bartender sind wir mit all diesen Sensoren, sowohl mit unseren eigenen als auch mit denen unserer Gäste, in ständigem Kontakt. Ich möchte Ihnen nun die Sensoren vorstellen, die unser Gehirn kontinuierlich mit Informationen versorgen. Beim gesunden Menschen funktionieren alle Sensoren einwandfrei und liefern ein »realitätsgerechtes« Abbild unserer Umgebung, wobei wir wie selbstverständlich davon ausgehen, dass auch alle anderen Menschen die Welt genauso oder ähnlich wie wir selbst wahrnehmen. Unsere visuelle Wahrnehmung läuft folgendermaßen ab: Die Reflexion des Lichtes auf einen äußeren Reiz (z.B. ein Objekt aus der Umwelt) trifft auf einen Sensor (z.B. die Netzhaut im Auge), von wo aus der Reiz weiter zum Gehirn geleitet wird (äußerer Reiz → Sinnesorgan → Gehirn). Im Gehirn finden schließlich die Verarbeitung und die Interpretation des wahrgenommenen Reizes statt. Wahrnehmung ist ein komplexes Geschehen, an dem verschiedene Faktoren beteiligt sind: ein Außenreiz, die Sinnesorgane, die Verarbeitung und letztlich die Interpretation des Reizes im Gehirn. Wahrnehmung ist immer abhängig von den Sinnesrezeptoren. So ist es auch vorstellbar, dass Phänomene außerhalb unserer Wahrnehmung existieren, für deren Wahrnehmung wir keine Rezeptoren hab
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