Biologische Grundlagen der Hotel -und Barpsychologie

Das Leib-Seele-Problem ist seit Jahrtausenden Gegenstand der westlichen und östlichen Philosophie. Alle großen Denker haben sich damit beschäftigt, ob der Mensch eine Seele hat und ob diese unabhängig vom Körper existiert. Psychologie als Wissenschaft hat

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REPORT


Biologische Grundlagen der Hotel -und Barpsychologie 4.1

Einleitung – 52

4.2

Das Gehirn – 52

4.3

Sucht – 55

4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4

Nicht stoffgebundene Süchte – 55 Alkohol – 56 Tabak – 62 Illegale Drogen – 62

4.4

Schichtarbeit und Biorhythmik – 64

C. Lampert, Hotel- und Barpsychologie, DOI 10.1007/978-3-8274-3030-4_4, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

4

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52

Kapitel 4 • Biologische Grundlagen der Hotel -und Barpsychologie

4.1

Einleitung

Das Leib-Seele-Problem ist seit Jahrtausenden Gegenstand der westlichen und östlichen Philosophie. Alle großen Denker haben sich damit beschäftigt, ob der Mensch eine Seele hat und ob diese unabhängig vom Körper existiert. Psychologie als Wissenschaft hat ihre Wurzeln in der Philosophie. Aufgrund zunehmenden physiologisch-psychologischen Interesses, besonders angeregt durch Wilhelm Wundt 1852 in Heidelberg, wurden die Grundlagen für eine nomothetisch (von griechisch nomos »Gesetz« und thesis »aufbauen«) ausgerichtete experimentelle Psychologie gelegt. 1903 wurde die »Gesellschaft für Experimentelle Psychologie« gegründet und 1904 in die »Deutsche Gesellschaft für Psychologie« umbenannt. Sie ist eine Vereinigung, die bis heute die in der Forschung und Lehre tätigen Psychologen vertritt. Psychologische Phänomene wie Denken, Erinnern, Handeln usw. sind auf die intakten Funktionen unseres Gehirns angewiesen. Somit geht die heutige Psychologie nicht von einem Leib-Seele-Dualismus aus, sondern postuliert eine Wechselwirkung zwischen Gehirn und psychischer Aktivität. Ein Ausfall bestimmter Hirnregionen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, geht häufig auch mit einer psychischen Veränderung einher. So können Wahrnehmungsstörungen, Erinnerungs- und Benennungsstörungen auftreten bis hin zur Veränderung der Gesamtpersönlichkeit. Das wohl komplexeste Organ ist das menschliche Gehirn. Bereits kleinste Veränderungen in den Gehirnfunktionen können zu gravierenden Erlebens- und Verhaltensstörungen führen. Das Fachgebiet, welches sich innerhalb der modernen Psychologie mit der Grundlagenforschung und den Auswirkungen der Gehirnfunktionen beschäftigt, ist die »biologische Psychologie«. Weil das Gehirn die wichtigste Rolle bei der Entstehung psychischer Phänomene spielt, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit in diesem Kapitel darauf lenken. Das Fach der biologischen Psychologie beschäftigt sich u.a. mit den physiologischen Grundlagen psychischer Prozesse, insbesondere den Funktionen des Gehirns und des Nervensystems, sowie deren Störungen und Veränderungen. Bedenken Sie, dass es ohne Gehirn keine Gefühle, keine Gedanken und kein Verhalten gäbe. Deshalb möchte ich Ihnen im Folgenden eine kleine Einführung über das Gehirn und seine Funktionsweise geben. Anschließend werde ich auf einige Störungsbilder eingehen, deren Hintergründe und Auswirkungen in der Gastronomie von Bedeutung sind.

4.2

Das Gehirn

Unser Gehirn ist das wichtigste Zentrum für unsere Verhaltenssteuerung und die oberste Instanz unseres Nervensystems. Funktionen des Gehirns sind: die Regulation der inneren Vorgänge,