Auch Empagliflozin empfiehlt sich als Herzinsuffizienz-Therapie
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ESC-Kongress 2020
Auch Empagliflozin empfiehlt sich als Herzinsuffizienz-Therapie Ein zweiter SGLT2-Hemmer hat jetzt unter Beweis gestellt, dass sich damit klinische Ereignisse bei chronischer Herzinsuffizienz additiv zur Standardtherapie deutlich verringern lassen – unabhängig vom Diabetes-Status der Patienten.
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ach DAPA-HF liefert die EMPEROR-Reduced-Studie weitere Belege dafür, dass SGLT2-Hemmer bei Herzinsuffizienz von klinischem Nutzen sind – egal, ob bei den behandelten Patienten ein Diabetes besteht oder nicht. Auch mit Blick auf die Nieren offenbarte Empagliflozin protektive Effekte. Nach Ansicht des EMPEROR-Studienleiters und Herzinsuffizienz-Experten Prof. Milton Packer vom Baylor University Medical Center in Dallas spricht nun eine „überzeugende Evidenz“ dafür, „SGLT2Hemmer den bei dieser Erkrankung empfohlenen Therapien hinzuzufügen“.
Risikoreduktion um 25 % für den primären Endpunkt Der primäre Studienendpunkt, eine signifikante Reduktion des Risikos für kardiovaskulär verursachte Todesfälle und Klinikaufenthalte wegen Herzinsuffizienz bei Patienten mit HFrEF durch Empagliflozin (10 mg/Tag) im Vergleich zu Placebo nachzuweisen, wurde in EMPEROR-Reduced erreicht. Im Follow-up-Zeitraum (im Median 16 Monate) traten entsprechende Ereignisse bei 361 Patienten (19,4 %) in der Empagliflozin-Gruppe und bei 462 Patienten (24,7 %) in der Placebo-Gruppe auf. Der Unterschied entspricht einer signifikanten relativen Risikoreduktion um 25 % durch Empagliflozin im Vergleich zu Placebo. Treiber dieser Risiko-
reduktion war eine relative Reduktion von Krankenhausaufenthalten (Erstereignisse) wegen Herzinsuffizienz um 31 %. Bei der kardiovaskulären Mortalität ergab sich eine relative Abnahme um 8 % unter Empagliflozin.
Klinikaufenthalte wegen Herzinsuffizienz um 30 % reduziert Erster sekundärer Studienendpunkt war die Gesamtzahl aller Krankenhausaufenthalte (Erst- und Folgeereignisse) wegen Herzinsuffizienz-Problemen. Hier gab es eine signifikante Risikoreduktion um 30 % durch Empagliflozin. Aus der Analyse diverser Subgruppen geht u. a. hervor, dass die gezeigten Vorteile von Empagliflozin unabhängig davon waren, ob die Patienten eine ARNI-Therapie (Sacubitril/Valsartan) erhalten hatten oder nicht oder ob sie an Diabetes erkrankt waren oder nicht.
Günstige renale Effekte Die Therapie mit Empagliflozin war auch im Hinblick auf die Nierenfunktion von Vorteil: Während die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGRF, zweiter sekundärer Endpunkt) im Studienzeitraum unter Placebo im Schnitt um -4,2 ml/min/1,73 m2 abnahm, war die Abnahme unter Empagliflozin mit nur -0,9 ml/min/1,73 m2 signifikant geringer. Einem kombinierten renalen Endpunkt zugeordnete Ereignisse (Dialysepflich-
SGLT2-Inhibitor hilft auch Nierenkranken Werden SGLT2-Inhibitoren bald auch eine Therapieoption für Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen? In einer randomisierten Studie hat Dapa gliflozin deren Prognose jedenfalls deutlich verbessern können.
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ntwickelt wurden die SGLT2-Inhibitoren eigentlich für Diabetespatienten, dann strebten
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