Bericht der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Dermatopathologie

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REPORT


E. Bierhoff1 · D. Metze2 1 2

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Heinz-Werner-Seifert-Institut für Dermatopathologie, Bonn, Deutschland Klinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland

Bericht der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Dermatopathologie 104. Jahrestagung der DGP, Berlin 04.06.2020 Die diesjährige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und wurde daher als virtueller Kongress organisiert. Die Beiträge wurden in Form einer „audio lecture“ übermittelt. Zudem gab es Posterpräsentationen. Frau PD Dr. Almut Böer-Auert, Dermatohistopathologie Hamburg, Universitätsklinikum Münster, Dermatologie, präsentierte eine Übersicht über: Histopathology and molecular diagnostics of skin infections. Hautinfektionen sind ein häufiges Problem in der dermatologischen Praxis. Für viele dieser Erkrankungen stehen kulturelle und/oder serologische Methoden zur Diagnostik zur Verfügung. Es gibt jedoch auch Erreger, die nur schwer kultivierbar sind oder bei denen die Serologie nicht verlässlich ist. Mitunter ist das klinische Bild auch untypisch, sodass nicht gleich an eine Infektionskrankheit gedacht wird. Daher bleibt die Hautbiopsie ein wichtiger Baustein in der Diagnostik von Hautinfektionen. Wenn ein Direktnachweis des vermuteten Erregers histomorphologisch auch unter Zuhilfenahme von Spezialfärbungen oder Immunhistochemie nicht möglich ist, kommt der genauen Analyse des Infiltratmusters, der Infiltratzusammensetzung und möglicher epidermaler Veränderungen große Bedeutung zu. Es wurden zahlreiche Infiltratmuster („patterns“) definiert, die auf bestimmte Erreger hinweisen können. Für den Hi-

stopathologen ist es wichtig, diese Reaktionsmuster zu kennen, da er den Kliniker auf die zur Bestätigung der Infektion notwendige Zusatzdiagnostik (Kultur, Serologie) aufmerksam machen sollte. Das paraffineingebettete Material kann außerdem durch molekularbiologische Verfahren wie In-situ-Hybridisierung oder PCR gezielt auf bestimmte Erreger untersucht werden. Diese Diagnostik ist zwar bisher nur nach GOÄ abrechenbar, jedoch in bestimmten Konstellationen (z. B. bei der frühen Borreliose oder auch bei Leishmanien-Infektionen) den serologischen und kulturellen Methoden in Präzision und Praktikabilität überlegen. Studien mit molekularbiologischer Erregerdiagnostik aus Biopsiematerial haben in den letzten Jahren wesentlich dazu beigetragen, das histomorphologische Spektrum erregerbedingter Hautinfiltrate besser zu charakterisieren. Im Vortrag wird auf neue oder noch wenig bekannte Reaktionsmuster und auf differenzialdiagnostische Schwierigkeiten bei der Diagnostik von Hautinfektionen aufmerksam gemacht. Die sinnvolle Einbindung molekularer Diagnostik als nachgeschaltete Methode in der Dermatopathologie wird unter erkrankungsspezifischen Gesichtspunkten erörtert. Eine weitere Übersicht zum Thema ist in einem aktuellen Themenheft zu entzündlichen Hautveränderungen in Der Pathologe publiziert [1].

Dimitry V. Kazakov, Pilsen,