Buchrezension zu: Methoden der Mikrobiologie

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Buchrezension zu: Methoden der Mikrobiologie

© SpringerSpektrum

Methoden der Mikrobiologie Ein Praxishandbuch Anja Störiko (Hrsg.) Astrid Brandis-Heep, Erika Kothe und Timo Zimmermann 294 S., 104 Abb., Springer Spektrum, 2020. SC, 39,99 O. ISBN: 9783662605530 Auch als E-Book erhältlich DOI: 10.1007/s12268-020-1474-3 © Der Autor 2020

ó Man sollte meinen, dass mikrobiologische Methoden aus klassischen Grundpraktika längst ausreichend literarisch unterfüttert wären. Tatsächlich aber fehlt eine solche Sammlung, die Hintergrundwissen mit direkt anwendbaren Laborprotokollen verbindet, im Bereich der mikrobiellen Physiologie fast gänzlich. Und genau diese Lücke schließt das vorliegende, von Anja Störiko herausgegebene Buch, in dem drei erfahrene Autor/inn/en ihr in Jahrzehnten mikrobiologischer Grundpraktika gewonnenes Wissen sowie vielfach erprobte Versuche gut lesbar und nachvollziehbar aufbereiten. Man merkt dem Buch nicht nur die große Erfahrung, sondern auch die Begeisterung an, die sein Autorenteam für die Materie versprüht. Fast möchte man sich nochmal bei einem von ihnen in ein Praktikum setzen. Die Abschnitte zur Isolierung, Kultivierung sowie Differenzierung von Bakterien und Pilzen sind rundum gelungen. So finden sich hier sehr ausführliche Anleitungen zur Isolierung verschiedener (auch anaerober) Bakteriengruppen aus Gewässer- und Bodenproben.

Gleiches gilt für das letzte Kapitel, das sich kompetent und informativ den lichtmikroskopischen Methoden widmet und auch die Theorie der einzelnen Lichtführungsverfahren liefert. Leider ist dieses ansonsten überzeugende Machwerk nicht ohne Makel: Das vierte Kapitel zu den molekularbiologischen Methoden fällt qualitativ gegenüber den anderen Abschnitten ab und erscheint daher – auch aufgrund der Fülle entsprechender Literatur zu diesem Thema – überflüssig. An allen sich bietenden Stellen wird auf „kommerzielle Kits“ verwiesen. Das ist im Kontext großer Kurse bei stetig knapperen Budgets nicht nur fragwürdig, sondern auch didaktisch ärgerlich. Zudem sind die meisten Abschnitte in ihrer Knappheit sowohl praktisch als auch theoretisch kaum im Praktikumskontext anwendbar. Was bleibt als Fazit? Zu fast 90 Prozent ist dieses Buch, das hoffentlich seinen Platz sowohl bei Betreuer/inne/n als auch studentischen Teilnehmer/inne/n mikrobiologischer Grundkurse finden wird, eine Freude. Sie alle werden in ihm eine reiche Quelle an Hintergrundinformationen und direkt anwendbaren Protokollen finden. Soll der molekularbiologische Teil beibehalten werden (was meiner Ansicht nach gar nicht nötig wäre), so würde ich mir hier eine Überarbeitung wünschen. Eine solche bleibt allerdings einer zweiten Auflage vorbehalten, die dieses auch hinsichtlich seines PreisLeistungs-Verhältnisses überzeugende Buch wirklich verdient hätte. In diesem Zusammenhang könnte man auch die wenigen Redundanzen bei den mikroskopischen Methoden zwischen den ersten und dem letzten Kapitel noch bereinigen. ó Thorsten Mascher, TU Dresden, [email protected]

* Open Access Dieser Artike

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