CLL: Per Synergie zur MRD-Freiheit
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Neue CAR-T-Zell-Therapie-Konzepte Bisher ist eine CAR-T-Zell-Therapie bei akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (B-ALL) nur für pädiatrische und adoleszente Patienten zugelassen. Erwachsene Patienten benötigen eine modifizierte Herangehensweise. Bei T-ZellALL könnten CAR-T-Zellen, die sich gegen das Antigen CD7 richten, eine Option darstellen. Erwachsene mit B-ALL sind deutlich vulnerabler für die Toxizitäten einer Therapie mit gentechnisch mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) ausgestatteten T-Zellen als pädiatrische Patienten, erklärte Claire Roddie, London, Großbritannien, [Roddie C et al. EHA. 2020;Abstr S119]. Sie stellte die ALLCAR19-Studie vor, in der das Zweitgenerations-CAR-T-ZellPräparat AUTO-1 mit der kostimulatorischen Domäne BB41 verwendet wurde, das eine geringere Affinität zum B-Zell-Antigen CD19 aufweist als das CAR-T-Zell-Präparat Tisagenlecleucel. Das soll eine physiologischere T-Zell-Aktivierung ermöglichen und die Toxizität reduzieren. Außerdem wurde die Therapiedurchführung in zweierlei Hinsicht angepasst, um die Toxizität der Behandlung zu verringern: Die Infusion der CART-Zellen wurde auf zwei Tage verteilt durchgeführt, nämlich an Tag 0 und – wenn keine signifikante Toxizität aufgetreten war – an Tag 9. Außerdem wurde die Zelldosis an Tag 0 nach der Blastenzahl im Knochenmark titriert. Die Produktion des CART-Zell-Produkts erfolgt nach einer ersten Studienphase mit 6 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer B-ALL anschließend bei weiteren 17 Patienten semiautomatisch in einem geschlossenen Produktionssystem. Für alle Patienten konnten ausreichend T-Zellen gewonnen und ein Infusionsprodukt hergestellt werden. Roddie berichtete von ersten Ergebnissen mit AUTO-1 bei 19 Patienten, die in vorhergehenden Therapielinien schon zu 47 % Inotuzumab, zu 36 % Blinatumumab und zu 63 % eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation erhalten hatten. 21 % waren primär refraktär. Bei allen Patienten konnte ein
ngraftment und eine Persistenz der CAR-T-Zellen erreicht werE den. Kein Patent entwickelte ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) vom Grad 3 und höher, ein CRS vom Grad 2 trat nur bei hoher Krankheitslast auf. Tocilizumab setzten die Prüfärzte bei sechs Patienten ein. Die Neurotoxizität erreichte nach der ICANS(„immune effector cell-associated neurotoxicity syndrome“)-Skala maximal einen Grad 2 und sprach bei allen Patienten auf Kortikosteroide an. Eine Grad ≥ 3 Neutropenie trat bei sieben Patienten auf. 6 von 19 Patienten verstarben, 11 von 19 Patienten (58 %) sind aktuell nach median 12,2 Monaten Beobachtungszeit krankheitsfrei. Eine Komplettremission (CR) frei von messbarer Resterkrankung (MRD) erreichten 84 % der Patienten. Aufgrund der viel versprechenden Ergebnisse ist eine globale Phase-II-Studie angelaufen.
CAR-T-Zellen gegen T-ALL
Jede vierte bis fünfte ALL im Erwachsenenalter ist eine T-ZellALL. Mehr als 95 % der T-ALL-Zellen exprimieren das Antigen CD7, das sich allerdings auch auf normalen T-Zellen findet. Um eine Kontamination von autologen CAR-T-Zell-Produkten mit T-ALL-
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