Richter Transformation bei CLL - eine Analyse der Deutschen CLL Studiengruppe

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REPORT


Chronische lymphatische Leukämie

Richter Transformation bei CLL – eine Analyse der Deutschen CLL Studiengruppe Hintergrund und Fragestellung: Eine der bedrohlichsten Kom-

Patienten und Methodik: Daten von insgesamt 2.975 Patienten

mit einer fortgeschrittenen CLL-Erkrankung, die in den Erst­ linientherapiestudien der German CLL Study Group (GCLLSG) zwischen 1999 und 2016 behandelt worden waren, wurden ­daraufhin überprüft, ob eine Richter-Transformation aufgetreten war. Das mediane Alter zum Zeitpunkt der Erstlinientherapie ­betrug 62 Jahre (Spanne 36–81 Jahre). Es wurden die klinischen, laboranalytischen und genetischen Daten gepoolt analysiert. Die Zeitspanne bis zum Ereignis „Richter-Transfor­mation“, beginnend mit der Diagnose CLL und der Erstlinientherapie, wurden mit der Kaplan-Meyer-Methodologie ausgewertet.

Ergebnisse: 103 Patienten (3 %) entwickelten eine Richter-

Transfor­mation, davon 95 Patienten (92 %) ein DLBCL und 8 Patienten (8 %) ein Hodgkin-Lymphom (▶Abb. 1). Die mediane Beobachtungszeit betrug 53 Monate (Interquartilsabstand 38,1–69,5). Das mediane Gesamtüberleben (OS), berechnet von der initialen CLL-Diagnose, ­ betrug für Patienten Al-Sawaf O et al. Richter ohne Richter-Transfor­mation transformation in chronic 167 Monate, für Patienten mit lymphocytic leukemia (CLL)—a Richter-Transfor­mation hinpooled analysis of German CLL gegen nur 71 Monate (Hazard Study Group (GCLLSG) front line ­Ratio [HR] 2,64; 95-Konfidentreatment trials. ­Leukemia. 2020; zintervall [95  %-KI] 2,09– ­https://doi.org/ 3,33). Das m ­ ediane OS aller d8fj Patienten nach der Diagnose „Richter-Transfor­mation“ lag

1,0

p = 0,008

0,8

Kumulatives Überleben

plikationen der chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist der Übergang der CLL in ein aggressives Lymphom – ein Vorgang der als Richter-Transformation oder auch als Richter-Syndrom bezeichnet wird. Meist handelt es sich um den Übergang in ein diffuses großzelliges B-Zell -Lymphom (DLBCL); laut ­Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann aber auch eine Variante der Richter-Transformation zum Hodgkin-Lymphom führen. Andere aggressive Lymphome sind eher s­ elten. Die Prävalenz der Richter-Transformation ist unter Berücksichtigung der durchgeführten Studien schwer abzuschätzen, die Inzidenzraten dürften zwischen 2 % und 10 % liegen. Zu R ­ isikofaktoren zählt u. a. eine Bulky-Lymphadenopathie. Zu den klinischen Befunden ­gehören eine rasche Progression der Lymphadenopathie sowie ­Allgemeinsymptome (B-Symptome). Die Therapie der DLBCLRichter-Transformation besteht in e­ iner Immunchemotherapie; die ­Ergebnisse sind schlecht, das mediane Überleben liegt zwischen 6–16 Monaten. Bei einer ­Hodgkin-Transformation sind die Ergebnisse günstiger. Ziel der Analyse der Deutschen CLL-­ Studiengruppe war es, Häufigkeit, Charakteristika und Therapieergebnisse von Patienten mit Richter-Transformation, die zuvor in CLL-Therapiestudien eingeschlossen waren, zu erfassen [1].

HL

0,6

0,4

0,2 NHL 0,0

D 0

12

24

36

48

60

72

84

96

Zeit bis zum Ereignis (Gesamtüberleben