Das Experiment
Das Experiment hat als Methode zur Sammlung und Analyse von Daten einen so immens großen Beitrag zur Entwicklung der Naturwissenschaften geleistet, daß es weithin als die Grundlage der wissenschaftlichen Methode gilt. Im Bereich der Sozialwissenschaften w
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Die Daten, die das Rohmaterial für HOMANS' Theorie bilden, sind die empirischen Thesen, die er selbst in The Human Group entwickelte, sowie zahlreiche andere seit dem 2. Weltkrieg erschienene Studien. HOMANS macht den Versuch, diese Forschungsergebnisse durch Extrapolation allgemeiner Thesen der Wirtsdtaftswissenschaft und der Verhaltenspsydtologie zu erklären . fu LEY, MATILDA WHITE, Sociological Research: A Case Approach.New York 1963. Eine Vielzahl bekannter Studien wird zur Veransdtaulidtung verschiedener Möglidikeiten der Datensammlung herangezogen. Zu jeder dieser Studien wird ein ausführlicher Kommentar geboten. Daneben werden sie aber auch in ihrer gegenseitigen Bezogenheit betrachtet, ROMMETVEIT, RAGNAR, Social Norms and Roles. Minneapolis 1954. Im ersten Teil dieser Monographie entwickelt der Autor eine eigene Theorie der sozialen Rolle und setzt sie zu den wesentlichen Werken der über dieses Thema vorliegenden Literatur in Beziehung; im zweiten Teil stellt er die Ergebnisse verschiedeuer Versuche einer Überpr üfung von Teilen seiner Theorie dar. ROMMETVEITS Werk bildet damit ein Beispiel für die Art und Weise, wie die Sammlung von Daten durch eine vorher entwickelte Theorie gelenkt und gesteuert wird.
V. Das Experiment 1. Einleitung
Das Experiment hat als Methode zur Sammlung und Analyse von Daten einen so immens großen Beitrag zur Entwicklung der Naturwissenschaften geleistet, daß es weithin als die Grundlage der wissenschaftlichen Methode gilt. Im Bereich der Sozialwissenschaften wurde es bisher hauptsächlich von den Psychologen verwendet, doch bestehen Anzeichen dafür, daß es auch innerhalb der Soziologie und anderer Sozialwissenschaften weitere Verbreitung zu finden beginnt. Wie andere Methoden zur Sammlung und Analyse von Daten ist auch das Experiment dazu bestimmt, beim Aufbau und bei der wissenschaftlichen Überprüfung von Thesen und Theorien zu helfen. Die meisten von diesen haben direkt oder indirekt mit Kausalbeziehungen zu tun, und daher hat der Forscher die Aufgabe, jene Arten von Daten zu sammeln, die Anhaltspunkte für das Bestehen solcher Zusammenhänge liefern. Es gibt verschiedene Typen von Anhaltspunkten, die als Beweis für oder gegen das Bestehen eines bestimmten Kausalzusammenhanges vorgebracht werden können. Eine Anzahl von ihnen wurde von ]OHN STUART MILL als die Methode der Übereinstimmung, die Differenzenmethode, die Methode der gleichlaufenden Variationen und die Methode der Residuen kategorial erfaßt. Obwohl MILL diese methodologischen Regeln als "die experimentellen Methoden" bezeichnete, ist es heute so, daß bei allen wissenschaftlichen Methoden zur Sammlung und Analyse von Daten mindestens eine von ihnen in moderner Form Verwendung findet. Nach einer Er örte-
B. S. Phillips, Empirische Sozialforschung © Springer-Verlag Wien 1970
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Das Experiment
rung von MILLS Methoden werden wir in der Lage sein, das Wesen des Experiments zum Unterschied von anderen Methoden zu verstehen. 2. Mills Experimentelle Methoden Die Methode der Vbereinstimmung MILL beschreibt die Methode
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