Das hilft, Krebs zu verhindern

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REPORT


Das hilft, Krebs zu verhindern Es klingt banal, ist aber nicht trivial: Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung beugen Krebserkrankungen vor. Denn: der wahrscheinlich stärkste Risikofaktor für die Karzinomentstehung ist Übergewicht. Lassen sich Krebserkrankungen tatsächlich mit gesunder Ernährung verhindern? Ist sie eine Art Medikament, einsetzbar für die Primärprävention? Die Antwort sei eher ein „Jein“, meint Dr. Bischoff, Internist und Leiter des Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention am Krankenhaus Barmherzige Brüder München. „Ernährungsstudien sind meist epidemiologische Studien, die Beobachtungen über Jahrzehnte zusammenfassen“, sagt Bischoff. „Was wir sehen, sind Assoziationen.“ Damit ist die Evidenz aus wissenschaftlicher Sicht zwar nicht sonderlich stark. Dennoch spricht vieles dafür, dass die Art, wie wir leben, ein maßgeblicher Faktor dafür ist, ob im Verlauf des Lebens eine Krebserkrankung auftritt oder nicht. Daher ist auch Bischoff überzeugt davon, dass gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung krebspräventive Effekte haben.

Nur grobe Schätzungen möglich

Wie viele Karzinome dadurch verhindert werden, lässt sich nur grob schätzen. „Kolonkarzinome könnten womöglich mit einem Anteil von 70% vermieden werden, bei Lymphomen oder Leukämien liegt der Anteil dagegen womöglich im niedrig einstelligen Bereich“, sagt Bischoff. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass über alle Entitäten hinweg in den westlichen Industrienationen 30% aller Krebserkrankungen auf ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zurückzuführen sind. Angesichts von knapp einer halben Million Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland wäre ein Drittel weniger, kumulativ über Jahre, eine immense Entlastung der Gesellschaft, der Familien und jedes einzelnen Menschen. Ein Grund für den relevanten Einfluss der Ernährung auf die Krebsentstehung sind die aufgenommenen Toxine: Aflato-

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xine, die von Schimmelpilzen gebildet werden und in Getreidesorten vorkommen können, Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: lösen zum Beispiel Leberkarzi- fleischarm essen, viel Obst, Gemüse und Nüsse. nome aus. Nitrosamine kamen früher in gepökelten Fleischwaren, aber auch Bier und Malzkaffee vor zum 65. Lebensjahr einen Body Mass In– mit geänderten Herstellungsverfahren dex von unter 25 kg/m2 halten, über 65 konnte deren Gehalt inzwischen deutlich Jahre akzeptieren wir bis 30 kg/m2, ohne gesenkt werden. eine Gewichtsreduktion zu empfehlen.“ Acrylamid, das im Tabakrauch vorLetzteres liegt am Obesity-Paradoxon, kommt und durch das starke Erhitzen von das wegen des unerwünschten GewichtsLebensmitteln entsteht, hat im Tierversuch verlustes bei konsumierenden Erkrankunzu Erbgutveränderungen und Tumoren ge- gen wie schwerer Herzinsuffizienz, COPD führt. Ein starker Alkoholkonsum über oder Krebs einen Überlebensvorteil von längere Zeit ist ein Risikofaktor für Kopf- leicht Übergewichtigen beschreibt. Hals-Tumore oder Ösophaguskarzinome.

Alkohol: ein sehr wichtiges Toxin

Überhaupt ist Alkohol eines der wich