Diabetes und Krebs

  • PDF / 1,650,761 Bytes
  • 10 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 19 Downloads / 174 Views

DOWNLOAD

REPORT


Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Wissenschaftliche Leitung R. Landgraf, München

CME Zertifizierte Fortbildung Diabetes und Krebs Epidemiologische Zusammenhänge und biologische Mechanismen Verena A. Katzke · Rudolf Kaaks · Jutta Kneisel · Tilman Kühn Abteilung Epidemiologie von Krebserkrankungen, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland

Zusammenfassung

Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.

Die Ergebnisse experimenteller und epidemiologischer Studien deuten darauf hin, dass Diabetes die Risiken für bestimmte gastrointestinale und gynäkologische Tumoren erhöht. Am besten belegt ist dies hinsichtlich des Typ-2-Diabetes, wobei ähnliche Zusammenhänge für Prädiabetes, Gestationsdiabetes und Typ-1-Diabetes beschrieben sind. Mechanistisch ist dies auf tumorfördernde Eigenschaften einer hochregulierten Insulin-IGF-1-Achse (IGF: „insulin-like growth factor“) und auf Hyperglykämien zurückzuführen. Zudem tragen adipositasassoziierte Stoffwechselveränderungen wesentlich zum Krebsrisiko bei. Daten aus Beobachtungsstudien, die niedrigere Krebsrisiken unter Metformin- vs. Insulintherapie suggerieren, sind mit Vorsicht zu interpretieren. Derzeit wird der tertiärpräventive Nutzen von Metformin unter Krebspatienten mit und ohne Diabetes untersucht. Ansonsten dienen Lebensstilinterventionen und eine gute medikamentöse Einstellung in frühen Phasen der Diabetesentstehung auch der Krebsprävention. Schlüsselwörter Glukosestoffwechselstörungen · Metabolisches Syndrom · Neoplasien · Metformin · Lebensstil

Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrags ... – können Sie Krebsentitäten benennen, für die Typ-2-Diabetes ein etablierter Risikofaktor ist, – sind Sie in der Lage, die Stärke der unterschiedlichen Zusammenhänge zuverlässig zu beurteilen, – kennen Sie Evidenzen für Prädiabetes, Typ-1-Diabetes sowie Gestationsdiabetes als Krebsrisikofaktoren, – können Sie Forschungsergebnisse zu Diabetesmedikamenten und Krebsrisiken besser einordnen, – sind Ihnen die Auswirkungen von Lebensstilinterventionen bei Prädiabetes und Menschen mit manifestem Diabetes in Bezug auf das diabetesinduzierte Krebsrisiko bekannt.

Der Diabetologe 7 · 2020

675

CME

Abstract

Hintergrund

Diabetes and cancer. Epidemiological associations and biologic mechanisms

Adipositas gilt als etablierter Risikofaktor für eine Vielzahl von Krebserkrankungen. So sind laut internationaler Agentur für Krebsforschung („International Agency for Research on Cancer“ [IARC]) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und „World Cancer Research Fund“ (WCRF) bei Adipositas Risiken für mindestens 11 Krebsentitäten erhöht [1, 2]. Darüber hinaus deuten epidemiologische Studien auf Diabetes als möglichen zusätzlichen Risikofaktor hin. Als Ursachen werden mit D