"Das ist ein Desaster"

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REPORT


POLITIK

„Das ist ein ­Desaster“

und Schwerpunktpraxen für die Akutund Notfallbehandlung von Infizierten und Verdachtsfällen sind wir gut aufgestellt.“

KZBV-Vertretersitzung. Bereits zum zweiten Mal fand in diesem Jahr die Vertreter­versammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV-VV) in einem Online-Format statt. Technisch fast reibungslos, ruckelte es noch im ­Diskussionsverhalten der KZBV-Vertreter, die noch ein bisschen fremdelten mit der virtuellen Zusammenkunft. Die Kraft der Worte ist via Bildschirm eine andere als in Präsenz.

KÖNNEN EINIGKEIT NICHT ERZWINGEN

AUTORIN: SABINE SCHMITT

Es waren zwei große Themen, die im Mittelpunkt der KZBV-Herbst-VV standen. Und wenn 2020 nicht das Corona-Jahr wäre, in dem die Pandemie und deren Bewältigung jedes andere Thema in den Hintergrund rücken ließe, dann hätten die beiden bei der VV vorgestellten Studien zum Thema „investorengesteuerte zahnärztliche Medizinische Versorgungszentren – I-MVZ“ vermutlich die Diskussionen dominiert. So aber wurden die Entwicklungen in Fragen I-MVZ, Möglichkeiten zur rechtlichen Reglementierung, Gründungs- und Abrechnungsverhalten zwar zur Kenntnis genommen, letztlich aber kaum diskutiert. Dabei sind die Entwicklungen besorgniserregend, wie der Vorstandsvorsitzende der KZBV, Dr. Wolfgang Eßer, deutlich machte: „17 Monate nach Inkrafttreten des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) müssen wir konstatieren: Es wurde zwar ein Schritt in die richtige Richtung gemacht, die Ausbreitung von I-MVZ und die damit verbundenen, gerade aufgezeigten negativen Auswirkungen auf die Versorgung, sind jedoch nicht eingedämmt und schon gar nicht gestoppt.“ Dies werde insbesondere auch am ungebrochenen Wachstumstrend deutlich: Im März 2020 gab es demnach bereits 207 I-MVZ. Der Anteil der I-MVZ am gesamten MVZ-Markt steige ebenfalls kontinuierlich an.

DER FREIE ZAHNARZT - Dezember 2020

Der KZBV-Chef betonte, dass es dringenden Handlungsbedarf für eine „passgenaue Fortentwicklung der TSVG-Regelungen“ gebe.

BEITRAG ZUR KRISENBEWÄLTIGUNG

Handlungsbedarf sieht Eßer allerdings auch beim alles dominierenden Thema Corona-Pandemie: „Auf den Punkt gebracht lautet die aktuelle Aufgabe der KZBV und den KZVen in dieser kritischen Phase: Strukturen erhalten und Zukunft gestalten!“ Die Bewältigung der Corona-Pandemie dominiert weiter die politische Arbeit der KZBV. Eßer betonte in seiner Rede, die er unter das Motto „Strukturen erhalten und Zukunft gestalten“ gesetzt hatte, dass die Vertragszahnärzteschaft weiterhin alle Kräfte mobilisiere, um Patienten, Praxen und Berufsstand gut durch die Pandemie zu bringen. „Auf das zahnärztliche Versorgungssystem ist immer und besonders in Krisenzeiten Verlass. Als wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge gehen wir Herausforderungen für die Sicherstellung der Versorgung zielgerichtet an und leisten damit unseren Beitrag zur erfolgreichen Krisenbewältigung.“ Primäres Ziel bleibe es, weiterhin die Versorgung aller Patienten bei maximalem Infektionsschutz aufrechtzuerhalten. „Patienten sind bei ihren Zahnärztin