Diabetes und Migranten: Status quo
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ze Berger Ratingen, Deutschland
Diabetes und Migranten: Status quo Von der Datenlage in der Forschung bis zu Diabetes-Apps in der Praxis – wo stehen wir gerade?
Die bisher fehlende Grundvoraussetzung zur Abbildung der sehr heterogenen Bevölkerungsgruppe Menschen mit Migrationshintergrund (MmMh) im Gesundheitssurvey des RKI (Robert Koch-Institut) wurde endlich geschaffen. Dafür sorgte das vom RKI initiierte Projekt „Improving Health Monitoring in Migrant Populations“ (IMIRA), welches sich zwischen 2016 und 2019 in Teilprojekten mit der Ausgangssituation, der verbesserten Einbeziehung von MmMh in Studien, zusätzlichen Konzepten und Indikatoren für eine adäquate Beschreibung deren gesundheitlicher Lage sowie mit der Entwicklung eines (Kern-)Indikatorensets beschäftigte. Golsabahi-Broclawski geht auf die Wechselwirkungen des sozioökonomischen und psychosozialen Status der Patienten mit Diabetes mellitus zu unterschiedlichen Ausprägungen sowie Verläufen der Erkrankung ein. Sie betont außerdem die große Bedeutung eines ganzheitlich biopsychosozialen Ansatzes bei der Begegnung und Begleitung von Patienten und deren Angehörigen. Durch das Projekt IMIRA wird eine Informationsbasis geschaffen, damit künftig belastbare Analysenergebnisse zur Verfügung gestellt werden können und die Qualität durch eine biopsychosoziale Betrachtung in der Diabetesversorgung gezielt unterstützt wird. Die Autorinnen Koschollek et al. schreiben, sowohl aus Sicht der Forschung als auch der Praxis, wie wichtig die Verständigung in der Behandlung
und dem Zugang zu verschiedenen Patienten- und Bevölkerungsgruppen ist. Das IMIRA-Projekt belegt, wie die bilingualen Studienmaterialien und Fragebögen sowie die Nutzung gemischter Kommunikationswege – online, schriftlich, telefonisch, v. a. auch persönlich unter Einbeziehung muttersprachlicher Interviewer – die Teilnahmebereitschaft von MmMh an Studien erhöhten und das Angebot als wertschätzend wahrgenommen wurde. Barakat u. Sat gehen auf die Faktoren, die die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen, ein. Sie geben zahlreiche Beispiele zur globalen Vielfalt und regionalen Differenziertheit bei der Ernährung und machen darauf aufmerksam, dass in der Zwischenzeit viele Getränke, wie Softdrinks, Energydrinks, andere mit Süßstoff angereicherte Getränke sowie einige Biersorten, in zahlreiche Esskulturen vorgedrungen sind.
Es werden kulturspezifische, »bildhaft und bilingual erstellte Materialien benötigt Lorenz geht tiefgreifend auf das Thema Schulungs-/Informationsmaterialien ein und stellt den dringenden Bedarf v. a. an kulturspezifisch, bildhaft und bilingual erstellten Materialien fest. Da oft eine stark verbreitete Illiteralität sowie geringe Schulbildung vorliegen, führen erfahrungsgemäß – je nach Zielgruppe – vermehrte Wiederholungen in Einzelschulungen, der Einsatz von bilingualem
bildhaftem Schulungsmaterial und animierten Erklärungsvideos besser zum Erfolg als Informationsmaterial zum „Nachlesen“ für zu Hause. Lorenz sieht einen starken Mangel an Informationsmaterialien in den Themenbereichen der Diabetestech
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