Die Influenzapsychosen und die Anlage zu Infektionspsychosen Heft 21

Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtlic

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REPORT


O. FOERSTER·BRESLAU UND K. WILMANNS·HEIDELBERG HEFT 21

DIE INFLUENZAPSYCHOSEN UND DIE ANLAGE ZU INFEKTIONSPSYCHOSEN VON

PROFESSOR DR. K. KLEIST FRANKFURT A. M.

BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1920

ISBN-13:978-3-642-88951-6 e-ISBN-13:978-3-642-90806-4 DOl: 10_1007/978-3-642-90806-4 Alie Rechte, insbesondere das der tThersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1920 by Julius Springer in Berlin. Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1920

Inhaltsverzeichnis. Allgemeines, Haufigkeit, Ausbreitung Zustandsbilder . . . . Dammerzustande Delirien . . . . Halluzinose Verwirrtheitszustande (Amentia) Hyperkinetische Erregungen Stuporzustande. . . . . . . . Depressionszustande. . . . . . Ruckblick auf die Zustandsbilder Nervose Begleiterscheinungen und Liquorbefunde Psychische Storung und Schwere der Influenza Beginn, Dauer und Ausgang . Gehirnbefunde . . . Alter und Geschlecht . . . . Veranlagung . . . . . . . . EinfIuB der Influenza auf andere Psychosen und Neurosen . Ergebnisse Literatur

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Allgemeines, Haufigkeit, Ausbreitung. Fiir den Psychiater und Neurologen steUt die Influenzaepidemie von 1918/19 ein groBes Experiment der Natur iiber den EinfluB von Infektionskrankheiten auf das Nervensystem dar. Da ich eine betrachtliche Zahl von Influenzapsychosen beobachten konnte, habe ich versucht, aus denselben und den mir bekannt gewordenen Erfahrungen anderer Beobachter ein Gesamtbild der Grippepsychosen zu gewinnen, und mich bemiiht, mit ihrer Hilfe die L6sung der beriihrten allgemeinen psychiatrischen Fragen zu f6rdern, wobei ich an friihere Untersuchungen auf diesem Gebiete, iiber die Choreapsychosenl) -qnd die postoperativen Psychosen2), ankniipfen kOlmte. Bonhoffers Lehre von den exogenen Pradilektionstypen und meine Unterscheidung heteronomer und homonomer Symptomenkomplexe war an dem Beispiel der Influenzapsychosen zu priifen. Ein Vergleich der heutigen Befunde mit den Erfahrungen der vorletzten Influenzaepidemie von 1890/91 muB zeigen, ob man heute die Zustandsbilder psychischer St6rung scharfer als damals voneinander zu sondern vermag und imstande ist, besser als vor 29 Jahren das Wesen einer Influenzapsychose aus Symptomengestaltung und Eigentiimlichkeiten des Verlaufs zu erkennen und von anderen Erkrankungen, besonders den endogenen Krankheitsarten, zu trennen. Damit hangt eng zusammen die Frage, ob und in welcher Richtung die Influenza andersartige Erkrankungen auszul6sen imstande ist. Gemessen an der allgemeinen Verbreitung der Seuche wurde nur eine geringe Zahl der Grippekranken psychotisch. Die Disposition zu symptomatischer Erkrankung, iiber die unser Wissen bisher auBerst diirftig ist, wird darin erneut zum Problem, undindem ich ein Ergebnis dieser Untersuchungen vorwegnehme - m6chte ich den Nachweis einer spezifischen Disposition fiir Illfektionspsychosen als einen Gewinn derselben betrachten. Wahrend der Influenzaepidemie 1918/19 habe ich in Rostock-Gehlsheim 14 Grippepsychosen gesehen. l\'lit ihrer Beschreibung verb