Die Sache mit den Mindestmengen und der Zentralisierung bei der Behandlung des Bauchaortenaneurysmas
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.-A. Behrendt1 · M. Trenner2 · T. Kölbel1 1
Forschungsgruppe GermanVasc, Deutsches Aortenzentrum Hamburg, Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg, Universitätsklinikum HamburgEppendorf, Hamburg, Deutschland 2 Münchner Aorten Centrum (MAC), Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Deutschland
Die Sache mit den Mindestmengen und der Zentralisierung bei der Behandlung des Bauchaortenaneurysmas Kommentar zu Ronellenfitsch U, Meisenbacher K, Ante M et al (2020) Assoziation zwischen Operationsvolumen und postoperativer Mortalität bei der elektiven offenen Versorgung infrarenaler abdomineller Aortenaneurysmen: systematische Übersichtsarbeit. Gefässchirurgie. https://doi. org/10.1007/s00772-020-00671-y Ronellenfitsch U, Meisenbacher K, Ante M et al (2020) Assoziation zwischen Operationsvolumen und postoperativer Mortalität bei der elektiven endovaskulären Versorgung infrarenaler abdomineller Aortenaneurysmen: systematische Übersichtsarbeit – Fortsetzung. Gefässchirurgie. https://doi.org/ 10.1007/s00772-020-00692-7
Seit mehreren Jahren werden die Themen „Mindestmengen“ und „Zentralisierung“ rund um die Behandlung des Bauchaortenaneurysmas kontrovers diskutiert. Auf den ersten Blick erscheint eine Zentralisierung dieser Entität auf sogenannte High-Volume-Einrichtungen folgerichtig und unausweichlich zu sein. Dennoch erhitzen sich die Gemüter immer wieder von Neuem und man kann sich die Frage stellen, ob die Komplexität dieser beiden Themen überhaupt angemessen binär mit einem „Ja“ oder „Nein“ oder durch eine einzige Fallzahl beantwortet werden kann. Ronellenfitsch et al. [1, 2] haben die verfügbare Literatur zu diesem Thema systematisch aufgearbeitet und dabei, stratifiziert nach endovaskulären vs. of-
fen-chirurgischen Verfahren, insgesamt 75 Publikationen (davon 15 zu endovaskulären Verfahren) in die qualitativen Analysen eingeschlossen. In beiden Arbeiten der Autorengruppe zeigte sich eine ausgesprochene Inhomogenität der eingeschlossenen Studien. Dabei zeigten 80 % der Studien zur endovaskulären und 85 % der Studien zur offen-chirurgischen Aneurysmaausschaltung einen signifikanten Zusammenhang zwischen niedrigerer Mortalität und größerem Fallvolumen. Die überwiegende Mehrheit der Studien wurde allerdings in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) durchgeführt, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf andere Gesundheitssysteme zu einer Herausforderung macht. Den Autoren ist für diese hervorragenden und interessanten Arbeiten zu gratulieren, da sie substanziell zu einer objektiveren Diskussion beitragen können. Das internationale VASCUNET Komitee der European Society for Vascular Surgery (ESVS) beschäftigt sich vor diesem Hintergrund bereits seit vielen Jahren mit der invasiven Behandlung des Bauchaortenaneurysmas. Zwischen dem ersten VASCUNET Report vor etwa 12 Jahren und aktuelleren Auswertungen dieses Forschungsnetzwerks hat sich die interdisziplinäre Versorgungsrealität grun
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