Dislokation eines Vorhofohr-Okkluders

  • PDF / 752,503 Bytes
  • 4 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 14 Downloads / 307 Views

DOWNLOAD

REPORT


Case Reports Herzschr Elektrophys https://doi.org/10.1007/s00399-020-00726-3 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Wladimir N. Tschishow · Carsten W. Israel Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Diabetologie & Nephrologie, Evangelisches Klinikum Bethel, Bielefeld, Deutschland

Dislokation eines VorhofohrOkkluders Step-by-step-Management mittels retrograder Extraktion über einen „homemade“ Snare und 2 Schleusen Eine Dislokation nach der Freisetzung gehört zu den seltenen, aber problematischen Komplikation bei der Implantation eines Vorhofohr(left atrial appendage, LAA)-Okkluders, zu deren Lösung nur sehr wenige Empfehlungen und Tipps veröffentlicht wurden [1, 2]. Der LAAOkkluder kann über die Mitralklappe in den linken Ventrikel und die Aorta eingeschwemmt werden, wo er dann in der Aorta ascendens, im Aortenbogen oder auch weit distal in der Aorta descendens festsitzen und über einen Snare gefangen und transarteriell entfernt werden kann. Bei großem Vorhof kann es jedoch passieren, dass er im Atrium verbleibt, wo er ein ständiges Risiko für eine aortale Embolisation oder die Generierung von thrombotischem Material auf dem Device darstellt. Der vorliegende Fall illustriert diese Komplikation und liefert ein Step-by-step-Protokoll, wie diese Situation systematisch und stressarm beherrscht werden kann.

linken Atriums (Durchmesser >60 mm) mit mittelgradiger Mitralinsuffizienz, ebenso des rechten Atriums bei Trikuspidalinsuffizienz III° und schwerer pulmonaler Hypertonie. Bei einem LAADiameter von 20 mm und einer Tiefe von nur 18 mm entschieden wir uns für die Implantation eines Okkluders vom Typ Amplatzer Cardiac Plug (ACP) der Größe 24 mm. Nach der Freisetzung des Okkluders mit gutem Sitz in der LandingZone (. Abb. 1) wurde ein Tugg-Test durchgeführt. Da schließlich alle Stabilitätskriterien (Kompression: 15 %) erfüllt waren, wurde der Zuführdraht abgeschraubt und das Device damit endgültig freigesetzt. Nur wenige Herzzyklen danach kam es zur Dislokation des Okkluders, der im massiv dilatierten linken Vorhof herumkreiselte, jedoch auch nach einiger Wartezeit nicht in den linken Ventrikel vorschwemmte.

®

Okkluder spontan in den linken Ventrikel und weiter in die Aorta disloziert (und dies ggf. manuell mit der linksatrialen Schleuse zu unterstützen), erschien uns nach der Wartezeit unwahrscheinlich und bei dieser fragilen Patientin auch nicht erstrebenswert, da dann eine gefäßchirurgische Bergung notwendig würde. Wir entschieden uns daher für eine transseptale Bergung, bei der der ACP mit einem Snare erfasst und festgehalten und danach der Pin am Konnektor des Lobus mit einem zweiten Snare eingefangen, fixiert und retrograd (d. h. in umgekehrter Reihenfolge, erst Lobus, dann Disk) in die Schleuse zurückgezogen wird.

®

Komplikationsmanagement step-by-step

Fallpräsentation Bei einer 82-jährigen Patientin mit permanentem Vorhofflimmern (CHADSVASC-Score 7, HASBLED-Score 4) und rezidivierenden Embolien (Verschluss der Aa. radialis rechts, ulnaris rechts und poplitea links) trotz oraler Antikoagul