Erwiderung zum Leserbrief von F. Heinrich
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Erwiderung Zum Leserbrief von F. Heinrich https://doi.org/ 10.1007/s00108-020-00914-w
Originalbeitrag von Scheidt W, Klingenheben T, Bosch R (2020) Synkope. Internist 61:813–826. https://doi. org/10.1007/s00108-020-00821-0
Synkope bei Lungenembolie Die Prävalenz einer akuten Lungenembolie bei Patienten mit Synkope wurde in einer retrospektiven Beobachtungsstudie unter Verwendung von 5 administrativen Datenbanken in 4 Ländern (Kanada, Dänemark, Italien und USA) untersucht [1]. 1.671.944 Patienten >16 Jahre mit Vorstellung in einer Notaufnahme wegen Synkope wurden eingeschlossen. Die Prävalenz einer Lungenembolie lag zwischen 0,06 % und 0,55 % für alle Patienten und zwischen 0,14 % und 2,1 % für Patienten, die stationär aufgenommen wurden. Die Prävalenz einer Lungenembolie nach 90 Tagen lag zwischen 0,14 % und 0,83 % für alle Patienten, zwischen 0,35 % und 2,63 % für Patienten mit initialer Hospitalisation. Lungenembolie als Ursache oder Teilursache einer Synkope ist somit sehr selten [1]. Eine Meta-Analyse untersuchte die prognostische Bedeutung einer Synkope bei Patienten mit Lungenembolie [2]. 29 Studien mit 21.956 Patienten mit Lungenembolie wurden ausgewertet. 16,9 % der Patienten hatten eine Synkope erlitten. Synkope war assoziiert mit einer höheren Prävalenz einer hämodynamischen Instabilität (OR 3,5), initialen
Wolfgang von Scheidt I. Medizinische Klinik, Kardiologie – Pneumologie – Endokrinologie – Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Augsburg, Herzzentrum Augsburg-Schwaben, Augsburg, Deutschland
Erwiderung zum Leserbrief von F. Heinrich echokardiographischen Zeichen einer rechtsventrikulären Dysfunktion (OR 2,1), einer höheren 30-Tages-Letalität (OR 1,73) und Lungenembolie-bedingten unerwünschten Ereignissen nach 30 Tagen (OR 2,0). Ein Letalitätsunterschied bei normotensiven Patienten wurde nicht gesehen [2]. Die klinische Bedeutung einer Synkope bei Patienten mit Lungenembolie wurde ebenfalls in einer retrospektiven Analyse an 1084 Patienten untersucht [3]. Die Häufigkeit einer Synkope lag bei 4,2 %. Unabhängige Prädiktoren einer Synkope waren unprovozierte Lungenembolie (OR 8,04), weibliches Geschlecht (OR 3,42), zentrale Lokalisation der Embolie (OR 2,85) und erhöhtes Troponin (OR 2,81). In einer multivariaten Analyse war eine Synkope jedoch kein signifikanter Prädiktor eines schlechteren Verlaufes oder eines Rezidives einer tiefen Beinvenenthrombose. Synkope ist assoziiert mit schwererer Ausprägung einer Lungenembolie, aber hat keinen eigenständigen negativen Einfluss auf die Prognose [3].
Beeinträchtigung ab, nicht von der Synkope.
Korrespondenzadresse Prof. Dr. Wolfgang von Scheidt I. Medizinische Klinik, Kardiologie – Pneumologie – Endokrinologie – Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Augsburg, Herzzentrum Augsburg-Schwaben Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg, Deutschland [email protected] Interessenkonflikt. W. von Scheidt gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Literatur 1. Costantino G, Ruwald MH, Quinn J, Camargo CA jr et al. Prevalence of Pulmona
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