Von der Physik zum Polierverhalten

  • PDF / 769,531 Bytes
  • 4 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 18 Downloads / 243 Views

DOWNLOAD

REPORT


Von der Physik zum Polierverhalten Die Eigenschaften von Poliermineralien haben einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität polierter Oberflächen. Mit einem neuen Analyseverfahren lässt sich neben den physikalischen Eigenschaften erstmals auch das Polierverhalten präzise bestimmen. So können Qualitätsunterschiede zwischen Pulver-Chargen besser erkannt und Rezepturen schneller optimiert werden.

der physikalischen Eigenschaften in Po­ liereigenschaften fehlte bisher, weshalb die Polierleistung (Abrasivität) nur visu­ ell beurteilt werden konnte. Neuentwick­ lungen mussten daher langwierige Ver­ suchsreihen durchlaufen, weil die Polier­ mineralien zuerst in Pasten verarbeitet und dann im Realbetrieb getestet wer­ den mussten.

Mit dem Testverfahren von Menzerna können nun erstmalig Abtragseigen­ schaften und Glanzwerte quantitativ und reproduzierbar bestimmt werden. Da die Oberflächenqualität und die Bearbeitungs­ geschwindigkeit ganz wesentlich von den Abrasivstoffen abhängen, ist das Testverfahren in höchstem Maße praxis­ relevant: Qualitätsprüfungen werden zu­

© Menzerna

Üblicherweise werden Abrasivstoffe mit folgenden Kennzahlen spezifiziert: Par­ tikelgrößenverteilung, spezifische Ober­ fläche (BET), Ölaufnahme, Kalzinations­ grad, Kristallstruktur. Diese korrelieren häufig nur unzureichend mit den Polier­ eigenschaften, die mit den Kennzahlen Abtrag und Glanz beschrieben werden. Ein Messverfahren für die Übersetzung

Bild 1 >  Poliermineralien können schneller auf die Anforderungen bestimmter Anwendungen angepasst werden. 78

JOT 10 I 20

© Menzerna

Bild 2   >  Prinzip der Streulichtmesstechnik

Aqm-Messung mittels Streulichtmesstechnik Zur Probenherstellung erhält ein Mus­ terblech ein standardisiertes Schliffbild. Auf dem geschliffenen Musterblech wer­ den ebenfalls standardisierte Strichpro­ ben mit verschiedenen Poliermineralien durchgeführt, die mittels Streulicht-Mess­ verfahren mit optischem Zeilensensor in zwei um 90° verdrehten Richtungen ab­ getastet werden. Die erste Messung wird als sogenannte Gegen-Schliff-Richtung (GSR) bezeich­ net. Dabei wird die Ausprägung des Schliffs in Form des rückreflektierenden

Lichtes gemessen. Je tiefer und ausge­ prägter der Schliff, desto breiter wird das Streubild des rückreflektierenden Lich­ tes auf dem Zeilensensor. Das Ergebnis zeigt die Abtragsleistung an. Zusätzlich wird die Polierstelle in Schliff-Richtung (ISR) gemessen. Ergebnis ist der Glanz­ grad beziehungsweise die Oberflächen­ qualität. Je niedriger der Aqm-Wert (Mit­ telwert aus den Aq-Messwerten; Aq-Wert = Varianz der Streuwinkelverteilung), desto besser die Abtragsleistung und die Oberflächenqualität.

Abtrag und Oberflächenqualität als entscheidende Parameter Mittels Streulicht lassen sich selbst ge­ ringste Unterschiede zwischen einzelnen Losen von Poliermineralien erkennen. So führen feinere Mikrokratzer zu einem niedrigen Aqm-Wert, tiefere Kratzer da­

gegen zu einem höheren Aqm-Wert. Eine geringe Schliffentfernung deutet auf we­ niger Abtrag hin, eine stärkere Schliffent­ fernung zeigt einen