Exosomen als Immunregulatoren in Kopf-Hals-Karzinomen

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REPORT


S. Ludwig1 · N. Rotter1 · M.-N. Theodoraki2 · J. Jablonska3 · A. Lammert1 · S. Lang3 1

Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Deutschland 2 Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland 3

Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland

Exosomen als Immunregulatoren in Kopf-Hals-Karzinomen Exosomen gehören zu den kleinsten Botensystemen unseres Körpers mit einer vesikulären Form und virusähnlichen Größe von weniger als 120 nm (. Abb. 1). Bei der Erstentdeckung der extrazellulären Vesikel (EV) um 1946 wurden sie als thrombozytenassoziierter Staub („platelet dust“) beschrieben [6]. Der Begriff Exosomen taucht in der Literatur allerdings erst später als Überträger genetischer Information in Pilzen auf [20].

Exosomen gehören zu den »kleinsten Botensystemen unseres Körpers Mit den Fortschritten in der Elektronenmikroskopie gelang die Visualisierung der Exosomen zunehmend besser. Heute stellt die Elektronenmikroskopie zusammen mit der Konzentrationsbestimmung der Partikel (z. B. Nanotracking) und dem Proteinnachweis exosomaler Marker (z. B. Tetraspanine) einen wichtigen Bestandteil für die Charakterisierung der Exosomen dar. Die Spannbreite der nanovesikelproduzierenden Zellen reicht allerdings weit über die der menschlichen und tierischen Zellen hinaus, auch Pilze Anton-von-Tröltsch-Preis 2019. Sonja Ludwig, Mannheim, hat auf der 90. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) in Berlin den Anton-von-Tröltsch-Preis 2019 für ihre Publikation „Suppression of lymphocyte functions by plasma exosomes correlates with disease activity in patients with head and neck cancer“ erhalten.

bis zu Pflanzen stellen effiziente Exosomenproduzenten dar. Dies hebt die besondere biologische Bedeutung der Exosomen als hochkonserviertes Kommunikationsmedium der Zellen hervor [23].

Nomenklatur und Isolation von Exosomen Exosomen (30–120 nm) gehören zusammen mit Mikrovesikeln (MV; 100– 1000 nm) und Apoptosekörperchen (1–5 μm) zur Gruppe der EV und zeichnen sich neben ihrer Größe auch durch ihre endosomale Herkunft aus: Sie entwickeln sich innerhalb der Zellen als Endosomen in „multivesicular bodies“ und werden durch Einwärtsstülpen der Zellmembran als Exosomen freigesetzt. Dies unterscheidet sie zusätzlich von den durch Ausstülpen der Zellmembran entstehenden MV oder durch Abschnürung ganzer Zellanteile gebildeten Apoptosekörperchen [29]. Bislang besteht noch kein Konsens über eine einheitliche Isolationsmethode von Exosomen, und regelmäßig werden weiterentwickelte oder neue Methoden vorgestellt: Die am häufigsten verwendete Methode stellt dabei die Ultrazentrifugation dar, die v. a. bei der Isolation von EV aus Zellkulturüberständen ihren Einsatz findet. Die Limitationen, wie Verunreinigungen, geringe Reproduzierbarkeit, geschädigte Integrität des Vesikel bei erhöhtem Zeitaufwand und Materialv