Fabritius, Franziska (2019): Umweltmigration als sicherheitspolitische Herausforderung. Szenarioanalyse am Beispiel eine
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Fabritius, Franziska (2019): Umweltmigration als sicherheitspolitische Herausforderung. Szenarioanalyse am Beispiel einer möglichen Klimaflucht aus Nordafrika Wiesbaden: Springer VS. 335 Seiten. 59,99 C Erik Plänitz
© Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft 2020
Franziska Fabritius untersucht im vorliegenden Buch sicherheitspolitische Konsequenzen klimabedingter Migration. Anhand einer Szenarioanalyse studiert sie die Auswirkungen einer verstärkten klimabedingten Migration auf deutsche und internationale Sicherheitspolitik. Das Buch lässt sich in drei Abschnitte untergliedern. Im ersten werden die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen gelegt und Begrifflichkeiten definiert (Teile A, B und C). Der zweite Abschnitt (Teil D) widmet sich intensiv der Betrachtung von Klimafolgen auf verschiedene Weltregionen und stellt sie in Relation zu Auswirkungen auf die internationale und nationale sicherheitspolitische Architektur. Den Kern der Arbeit stellt der dritte Abschnitt (Teile E bis H) dar, in dem zwei Szenarien projiziert werden und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Dabei stellt Fabritius ein Best-Case- („Kooperationszenario“) einem Worst-Case-Szenario („Konfliktszenario“) gegenüber. Basierend auf diesen Annahmen kommt die Autorin zu dem Schluss, dass Deutschland weit weniger von Klimamigration aus Nordafrika betroffen sein wird als angenommen. Der Schwerpunkt wird demnach auf Binnenmigration innerhalb der Maghreb-Region liegen. Folglich verlagern sich sicherheitspolitische Interessen deutscher und europäischer Akteure auch auf den nordafrikanischen Raum. Die Monografie verbindet auf eine lesenswerte und zugleich provokative Art geschickt Theorien der Klima- und Umweltpolitik mit praktischer Policy-Analyse, woraus sich Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Diese Art Verknüpfung von Theorie und Praxis ist gerade in Anbetracht der oftmals existierenden Lücke zwischen der wissenschaftlichen Debatte und der politischen Wirklichkeit lobenswert und als sehr positiv herauszuheben. Dieser Brückenschlag gelingt Fabritius zweifellos. Im Detail ergeben sich jedoch gerade bei der Platzierung der angewendeten E. Plänitz () Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg im Breisgau, Deutschland E-Mail: [email protected]
K
E. Plänitz
Theorien und Konzepte in den Kontext der Literatur einige Schwachstellen, die das Gesamtbild etwas trüben. So beruht die Grundannahme des Buches auf der Sichtweise, dass Klimaveränderungen, in Zusammenhang mit anderen Faktoren, zu erhöhten Migrationsströmen führen. Die Autorin belegt dies anhand bestehender Literatur. Nahezu negiert wird in den Betrachtungen jedoch der Teil der Forschung, der diese Kausalkette kritisch begleitet. Beispielhaft genannt werden können die Debattenbeiträge von Dominic Kniveton oder Clionadh Raleigh, Lisa Jordan und Idean Salehyan, die für eine deutlich differenzierte Sichtweise plädieren. Eine intensivere Auseinandersetzung zur Verortung der vorliegenden Arbeit wäre hier hilfreich. Dies trifft auch für die Diskussion über den Zusammenh
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