Friedrich Nietzsche / Franz und Ida Overbeck Briefwechsel
Der Briefwechsel zwischen Friedrich Nietzsche und Franz Overbeck, zum ersten Mal seit über 70 Jahren neu editiert und erweitert um die Briefe von und an Ida Rothpletz-Overbeck.
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Friedrich Nietzsche / Franz und Ida Overbeck Briefwechsel Herausgegeben von Katrin Meyer und Barbara von Reibnitz
J.B. Metzler Stuttgart · Weimar
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Nietzsche, Friedrich: Briefwechsel/ Friedrich Nietzsche, Franz und Ida Overbeck. Hrsg. von Katrin Meyer und Barbara von Reibnitz. - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2000
ISBN 978-3-476-01617-1 ISBN 978-3-476-05240-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-05240-7 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2000
Inhalt
Einleitung VII Editorische Notiz XIX Anmerkungen zur Einleitung XXII Briefverzeichnis XXV Briefe 1 Anhang Anmerkungen zum Text 435 Erläuterungen 442 Verzeichnis der in den Erläuterungen benutzten Abkürzungen 504 Verzeichnis der nicht erhaltenen Briefe 507 Namens- und Werkregister 511
Einleitung
Zusammen leben »Nächsten Sonntag werde ich wahrscheinlich noch etwas von Basel weggehen, zusammen mit Overbeck«, schrieb Nietzsche im Herbst 1875 an die gemeinsame Freundin Marie Baumgartner im badischen Lörrach. »Es verlangt mich den Pilatus zu sehen und einiges mit Overbeck zusammen auszudenken, von dem niemand nichts weiss und wissen wird.« 1 Was die beiden Männer sich damals ausgedacht haben, als sie sich auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee einquartierten, erfuhr tatsächlich niemand. Das Datum jedoch markiert eine Wende in den Beziehungen der beiden »Tisch-, Haus- und Gedankenfreunde«, die seit dem Frühjahr 1870 in der »Baumannshöhle« in Basel, unter der bürgerlichen Adresse »Schützengraben 45«, zusammen gewohnt und gelebt hatten. 2
Overbeck, ein Jahr nach Nietzsche als Professor für Neues Testament und alte Kirchengeschichte von Jena nach Basel berufen und ins gleiche Haus wie Nietzsche gezogen, hatte sich rasch mit dem jungen Professor für Klassische Philologie angefreundet, der eben seine ersten Semester hinter sich gebracht hatte. Anknüpfungspunkte boten nicht nur die sich berührenden Forschungsgebiete, antike Kultur und frühes Christentum, sondern auch die gemeinsame Herkunft aus Sachsen, gemeinsame Bekannte in Leipzig, das Interesse für Richard Wagner und für Schopenhauer - sowie, auch und vor allem, Politik und Zeitkritik. Die Beobachtung und Kritik der deutschen Zustände, zumal nach dem deutsch-französischen Krieg und der Reichsgründung 1871 bildeten, nach Overbecks späterem Zeugnis, den weitaus überwiegenden Gegenstand ihrer »kaum stockenden« täglichen Gespräche. 3
VII
Wand an Wand mit Overbeck hatte Nietzsche 1871 die »Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik« geschrieben, hier waren ein Jahr darauf die Vorträge »Über die Zukunft u