Genetische Ursache liegt nahe

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REPORT


© S. Nawrath und B. Alberternst ambrosiainfo.de

News & Views

Ragweed-Allergie

Aquagene Urtikaria bei Zwillingen

Am Wohnort liegt‘s nicht

Genetische Ursache liegt nahe

— Das Risiko für eine Sensibilisierung gegen Ragweed ist besonders hoch bei Menschen, bei denen schon zahlreiche andere Sensibilisierungen vorliegen. Dagegen spielt es keine große Rolle, ob es in der Nähe des Wohnorts Populationen von Ambrosia artemisiifolia gibt oder nicht. Da eine einzelne Pflanze Millionen von Pollen produziert und diese über hunderte von Kilometern transportiert werden, kann es jeden erwischen. Dies belegt eine Studie aus Südbayern mit insgesamt 977 Probanden [Ruëff F et al. Int Arch Allergy Immunol 2012; 159:

65–74]. Alle Studienteilnehmer hatten in der Anamnese entweder Allergien oder den Verdacht darauf. Bei insgesamt 19,5 % konnte im Pricktest eine Ragweed-Allergie nachgewiesen werden. Je höher die Zahl der Sensibilisierungen gegen andere Aeroallergene war, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für eine Reaktion auf Ragweed. nz

Neue Broschüre zur Allergieprävention Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe hat ihrem umfangreichen Sortiment an Broschüren ein weiteres Exemplar hinzugefügt: Die Patienteninformation „Allergieprävention und Ernährung“. Auf 28 Seiten wird laiengerecht Wissen zu Möglichkeiten der Allergievorbeugung, zur Ernährung von Säuglingen mit Allergien und zur Einführung von Beikost vermittelt. Allergologen können die Broschüre in größerer Stückzahl zur Auslage im Wartezimmer per E-Mail unter [email protected] kostenlos bestellen. es

— Aquagene Urtikaria ist eine sehr seltene Form der Nesselsucht, die in der Regel 30 bis 60 Minuten nach Wasserkontakt auftritt. Britische Dermatologen berichten aktuell über zwei Fälle aquagener Urtikaria, die eine genetische Ursache der Erkrankung vermuten lassen [Kai A C et al. World Allergy Organ J 2013, 6: 2]: 18-jährige eineiige Zwillinge stellten sich nach dreijähriger Historie einer aquagenen Urtikaria in der Ambulanz des St John’s Institute of Dermatology in London vor. Erste Untersuchungen zeigten, dass beide Brüder bereits 15 Minuten nach Berührung des Wassers mit Juckreiz reagierten, gefolgt von der Entwicklung von Quaddeln am gesamten Oberkörper. Die Symptome zeigten sich nach Kontakt mit warmen wie auch kaltem Wasser und bildeten sich nach einer Stunde spontan zurück. Die Wissenschaftler folgern, dass den aquagenen Urtikaria der Zwillinge vermutlich eine genetische Ursache zugrunde liegt. Verena Nittka

Folgen der Therapieallergene-Verordnung

Von 6.600 Extrakten sind noch 100 übrig — Wenn es um Auskünfte über den Fortschritt der Zulassungsverfahren im Gefolge der Therapieallergene-Verordnung ging, hatte sich das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) lange Zeit sehr bedeckt gehalten. Offizielle Zahlen gab es erstmals letztes Jahr in einer Publikation im Bundesgesundheitsblatt [Bundesgesundheitsbl 2012; 55: 351–7]: Zum Stichtag 14. Mai 2009 waren 6.654 individuelle Allergenextrakte von zehn verschiedenen Unternehmern angezeigt worden – darunter ein Hersteller mit