Georg Christoph Lichtenberg
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Abb. 1. Georg Christoph Lichtenberg (1. 7. 1742-24. 2. 1799) Schattenriß aus dem Jahre 1777
Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner
Band 49
Georg Christoph Lichtenberg Prof. Dr. sc. phi!. Dorothea Goetz, Potsdam 2., durchgesehene Auflage Mit 12 Abbildungen
LEIPZIC
BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft . 1984
Herausgegeben von D. Goetz (Potsdam). I. Jahn (Berlin), E. Wächtlcr (Freiberg), H. Wußing (Leipzig) Verantwortlicher Herausgeber: E. Wächtlcr
ISBN 978-3-322-00555-7 ISBN 978-3-322-94556-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94556-3
© BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig. 1984 2. Auflage VLN 294-375/48/84 • LSV 1108 Lektor: Hella Müller Gesamtherstellung: EIbe-Druckerei Wittcnbcrg Bestell-Nt. 6659863
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VORWORT I:,ichtenbergs Schriften können wir uns als der wunderbarsten Wünschelrute bedienen; wo er einen Spaß macht, liegt ein Problem verborgen. Goethe: Maximen und Reflexionen
Georg Christoph Lichtenberg gehört zu den Persönlichkeiten der deutschen Aufklärung des 18. Jahrhunderts, die nicht nur das geistige Leben ihrer Zeit prägten, sondern auch den darauffolgenden Generationen bis in die Gegenwart hinein Anstoß gaben zum Nachdenken und Weiterdenken. Kaum einer der bedeutenden Zeitgenossen ging achtlos an den naturwissenschaftlichen und literarischen Arbeiten des verwachsenen Physikprofessors in Göttingen vorüber. Goethe, Lessing, Volta, Scarpa und Lavaler kamen eigens nach Göttingen, um sich mit ihm in Gesprächen über physikalische, philosophische und literarische Fragen auszutauschen. :\lit Goethe, Kant und Nicolai verband ihn ein Briefwechsel, mit Geol"g FOI ..~ler arbeitete er zusammen, Herder und Klopstocl~ suchten die Begegnung mit ihm, und Wilhelm und Alexander von Humbohlt verehrten in ihm den bedeutenden Hochschullehrer. Doch nicht nur für seine Zeitgenossen, die den Kontakt mit ihm suchten, war er ein Berater und Kritiker, dessen Anregungen produktiv für sie waren. Auch Heine, Hebbel, Sc1lOpenhauer, Toistoi, Freud, Tucholsky, Karl Kraus, Albert Einstein und Thomas Mann gehörten zu dem großen Kreis der Lichtenberg-Yerehrer. Sein Name hat in der Geschichte des deutschen Geisteslebens vor allem als der eines hervorragenden Schriftstellers, dessen einzelne Notizen und Gedankensplitter als Aphorismen weltliterarischen Rang erhielten, Eingang gefunden. So mag er mit seinem Witz und Spott, seiner Ironie und prägnanten Beobachtungsgabe, die sich in den literarischen Arbeiten zeigen, auch den meisten Menschen bekannt sein. Doch von sich sagt er selbst: "Auf einen Schriftsteller habe ich nie studiert." Fast scheint es vergessen zu sein, daß er durch seine Arbeiten zur Elektrizitätslehre die Zeichen und ,,-" für positive und negative Elektrizität eingeführt hat. Seine Leistungen als Physiker sind
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mit den nach ihm benannten elektrischen Staubfiguren yerknüpft. Auch wurde durch seine Experimente die l\Iöglichkeit des elektrischen Schweißens erwiesen. Seine Aufzeichnungen waren ihm nur eine Art SelbsLverständigung in wissenschaftlichen
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