Georg Ernst Stahl
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1 Georg Ernst Stahl (1659-1734)
Biographien hervorragender N aturwissenschaftler, T echniker und Mediziner
Band 76
Georg Ernst Stahl Dr. sc. nat. Irene Strube, Leipzig Mit 14 Abbildungen
LEIPZIC
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Herausgegeben von D. Goetz (Potsdam). I. Jahn (Berlin). E. Wachtler (Freiberg). H. WuBing (Leipzig) Verantwortlicher Herausgeber: E. Wachtler
ISBN 978-3-322-00629-5
ISBN 978-3-322-94557-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-94557-0
© Springer Fachmedien Wiesbaden 1984 Urspriinglich e.rschienen bei BSB B. G. Teubner V.r1agsgesellschaft, Leipzig 1984 1. t\lIf1;l~c
VLN 294-375/64/84 . LSV 1.108 Lcktor: Dipl.-.1ourn. Ing. Han, Dietrich Gcs3mthcrsrcl1ung: Elhc-Druc:kl'n.'i \'(Tirtcnbcrg ]\,-2fi-l-100I) 666 19.; 5
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Vorwort
Die Leistungen eines Naturwissenschaftlers zu wurdigen, die dieser vor mehr als 250 Jahren vollbracht hat, scheint auf den ersten Blick ein Unterfangen zu sein, das yom Leser mit Vorbehalten aufgenommen werden wird. Kann es denn angesichts des gewaltigen Fortschritts, der sich besonders in den vergangenen hundert Jahren in den Naturwissenschaften vollzogen hat, noch wesentlich sein zu erfahren, was einer ihrer Vertreter vor 250 Jahren mit seinen Arbeiten beabsichtigt, worauf er sein Augenmerk gelenkt hat, durch welche Experimente er zu neuen Einsichten und vorwartsweisenden Ansichten gelangt ist? Seine damals vielleicht sensationellen Entdeckungen oder Erkenntnisse sind heute doch langst uberholt, sind vergessen, sind "aufgehoben" im mehrfachen Sinne des Wortes: sie sind nicht mehr gultig, sind auGer Kraft gesetzt und sie sind langst auf eine neue, hahere Entwicklungsstufe hin"aufgehoben" worden. Aber niemals geht cias, was zu irgendeiner Zeit einmal gedacht, geschluGfolgert, abstrahiert worden ist, ganzlich verloren. Auch unzureichende, uberholte Kenntnisse sind bis zu einem gewissen Grade in dem neueren und neuen Wissen noch enthalten; sie sind in diesem "aufgehoben" in einem weiteren Sinne des Wortes: sie sind bewahrt, sind erhalten geblieben. Der Erkenntnisfortschritt vollzieht sich ja nichtauf eine solche Weise, daG Altes, Unvollstandiges, Falsches vallig negiert und neues Wissen an seine Stelle gesetzt wird. Immer werden Teile des alten Erkenntnissystems, wird dessen Anteil an relativer Wahrheit als Baustein fur die Errichtung eines neuen mit genutzt und geht auf diese Weise nicht verloren. "Wir alle stehen auf den Schultern unserer Vorganger ist es da ein Wunder, daG wir eine.wcitere Aussicht haben als sic", hat August Wilhelm v. Hofmann diesen vorwartsdrangenden, aber auf dem Alten basierenden ProzeG der Erkenntnisgewinnung einmal verbildlicht. So gibt es in Wirklichkeit gar keinen unuberwindlichen Einschnitt zwischen dem heutigen Wissen und den Erkenntnissen und Ideen,
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die Naturwissenschaftler vor 50, 100 oder 200 Jahren gewonnen und entwickelt haben. Es existiert eine festgefiigte Briicke, die die Wissenschaftler der Gegenwart mit denen der jiingeren und ferneren Vergangenheit verbindet. Ihre herausragenden Leistungen stellen die
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