Gestaltung des Anreizsystems

Anreizsysteme dienen dazu das Leistungsverhalten von Mitarbeitern zu beeinflussen (Steinle, 1978, S. 44), so dass es konform mit den Zielen der Unternehmung geht (Laux, 2006a, S. 20). Ein Anreizsystem umfasst dabei oft nicht nur ein singuläres Stimuli zur

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tion weist große Ähnlichkeiten im Wortlaut mit der umfassenderen Definition von Wild (1973) auf. Wild (1973) definiert Anreizsysteme als die „[. . .] Summe aller bewußt gestalteten Arbeitsbedingungen, die bestimmte Verhaltensweisen (durch positive Anreize, Belohnungen etc.) verstärken, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens anderer dagegen minimieren (negative Anreize, Sanktionen) [. . .] “ (Wild, 1973, S. 47). Diese Definition greift jedoch – vor allem für die Zwecke dieser Arbeit – zu weit, da sie sämtliche Arbeitsbedingungen und nicht nur bewusst gestaltete Stimuli umfasst. Es sind dies die Volkswirtschaft und die Betriebswirtschaft (insb. die Personalwirtschaft), die Psychologie und die Soziologie sowie die Arbeitswissenschaft (Riedel, 2005, S. 3, Fn. 3). Manche Autoren sprechen aufgrund der Fülle an Arbeiten zu Anreizsystemen von einer „Begriffs- und Konzeptflut“ (Freimuth, 1993, S. 507) und (Homburg und Jensen, 2007, S. 58). Für eine umfassende Literaturübersicht hierzu s. bspw. (Lomberg, 2008, S. 49–51).

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 M. Müller, Leistungsanreize in der Transportlogistik, DOI 10.1007/978-3-658-12721-3_4

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4 Gestaltung des Anreizsystems

1990, S. 8ff).4 Der Typisierungsansatz von Ackermann (1974) gliedert die Anreizsysteme nach Anreizquelle5 und Anreizobjekt6 (Ackermann, 1974, S. 156ff). Zusätzlich zu diesen Kategorien unterscheidet Schanz (1991) nach der Anzahl der Anreizempfänger und nach dem Ziel, das mit der Setzung des Anreizes verfolgt werden soll. So wird in Bezug auf die Empfänger zwischen Individualanreizen, Gruppenanreizen oder unternehmensweiten Anreizen unterschieden (Schanz, 1991, S. 14f). Hinsichtlich des Ziels des Anreizsystems wird unterschieden in Eintrittsziel, Ziel des Verbleibs im Unternehmen, Leistungsziel und Innovationsziel (Schanz, 1991, S. 8f). Die vorliegende Arbeit gestaltet ein Anreizsystem im engeren Sinne für die extrinsische Motivation der Baugeräteführer. Dabei werden finanzielle Gruppenanreize (= Gruppe der Fahrer der Transportgeräte) mit dem Ziel der Leistungssteiergung gesetzt.

4.2 Gestaltungselemente von Anreizsystemen Die Gestaltung des Anreizsystems zielt darauf ab, die im vorangegangenen Unterabschnitt 3.4.1.1 modellierte Entlohnungsfunktion (s. Gleichung 3.2) zu formulieren. Dazu sind die Parameter param 1,2,3,... ∈ PARAM und deren funktionaler Zusammenhang zu bestimmen. Diese Parameter sowie deren funktioneller Zusammenhang werden als Gestaltungselemente des Anreizsystems gesehen. Im Folgenden werden die Gestaltungsoptionen unter Rückgriff auf betriebswirtschaftliche Literatur zu Anreizsystemen bestimmt. In Abschnitt 4.5 wird das Anreizsystem für das transportlogistische System einer Erdbaustelle spezifiziert.

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Anreizsysteme im weitesten Sinne umfassen alle Bedingungen im Unternehmen, d.h. alle Entscheidungen sowie deren Umsetzung. Unter Anreizsystemen im weiteren Sinne wird das gesamte Führungssystem (Planungs-, Organisations-, Kontroll- und Personalsystem) verstanden. Die Anreizsysteme im engeren Sinn umfassen die zweckgerichtete Gestaltung e