Herausforderungen in der Kinder- und Jugendmedizin

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Kinderheilkunde Editorial Monatsschr Kinderheilkd 2020 · 168:1075–1078 https://doi.org/10.1007/s00112-020-01054-z © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Ingeborg Krägeloh-Mann Abt. Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie, Sozialpädiatrie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Tübingen, Deutschland

Herausforderungen in der Kinder- und Jugendmedizin DGKJ 2018–2020 Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Übernahme der DGKJ-Präsidentschaft im Januar 2018 war für mich eine große Ehre! Sie im Geiste meines weitsichtigen und integrativen Vorgängers, Herrn Prof. Ertan Mayatepek, fortzusetzen, war mir eine selbstverständliche Verpflichtung. Nun verabschiede ich mich von Ihnen zum 31.12.2020 als DGKJ-Präsidentin mitten in einer Pandemie, wie man sie sich Anfang 2018 in keiner Weise hätte vorstellen können. Glücklicherweise gehören gesunde Kinder nicht zu den Risikogruppen, dennoch ist der Umgang mit der Pandemie eine Herausforderung für uns alle. Die Pandemie hat manche politischen Themen aufgeschoben und andere Prozesse beschleunigt. Als Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) versuchten wir von Anfang an, auf höchster politischer Ebene unsere Expertise als Kinder- und Jugendärzte einzubringen, weil wir vermuteten, dass viele der Maßnahmen zulasten der Entwicklung von Kindern gingen, was sich dann bestätigte. Deren Belange spielten am Anfang der Pandemie kaum eine Rolle, und auch wir drangen mit unserer Expertise lange Zeit nicht durch. Erst allmählich konnten die Stellungnahmen der Kinder- und Jugendmedizin zu wichtigen Weichenstellungen im Umgang mit für Kinder und Jugendliche relevanten Themen beitragen. Das unterstreicht unseren Auftrag, als wissenschaftliche Fachgesellschaft noch stärker für die gesunde Entwicklung von Kindern in der Politik und Öffentlichkeit durchzudringen zu müssen.

Die Aufgabengebiete der DGKJ zeigte ich zu Beginn der Präsidentschaft in einem Editorial auf [1]. Dazu gehören die Organisation einer guten Weiter- und Fortbildung, die politische Vertretung der gemeinsamen Interessen und die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung. Dies waren in der Tat zentrale Themen meiner Präsidentschaft. Die Förderung des Nachwuchses war mir ein vorrangiges Anliegen. Daher war es eine besondere Freude, dass sich 2018 die „Junge DGKJ“ konstituierte. Wir sind eine sehr junge Fachgesellschaft mit einem Durchschnittsalter unter 50 Jahren, und zweiDrittel derMitgliedersind weiblich. Daher ist es essenziell, dass unsere jungen Kolleginnen und Kollegen ihre Sicht einbringen, auf Probleme hinweisen und wir gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen können – ob es sich um Fragen der Ausbildung oder Berufsausübung handelt, um Ermöglichung einer zufriedenstellenden „work-life balance“ oder, wie die Junge DGKJ es in ihrem schönen Video nennt: einer „worksmile balance“ [2]. Es ist schade, dass die DGKJ-Angebote, die sich v. a. an unsere jungen Mitglieder richten, wie das Assistentenkolloquium oder die Repetitorien und DGKJ-Kompetenztrainings, aufgru