Schwerpunktsetzung in der Kinder- und Jugendchirurgie

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REPORT


rhard Fülöp c/o Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Wien, Österreich

Schwerpunktsetzung in der Kinder- und Jugendchirurgie Wäre eine regionale Bündelung von Eingriffen bei seltenen Erkrankungen sinnvoll?

Die Gesundheitsstrukturplanung in Österreich befasst sich traditionell mit allgemeinen Planungsrichtwerten (z. B. zur Menge der bedarfsnotwendigen Betten pro Sonderfach oder zur Erreichbarkeit der jeweils nächstgelegenen Krankenhausabteilung), darüber hinaus aber auch zunehmend mit der Frage der Versorgungsstrukturen für relativ seltene Erkrankungen bzw. Behandlungsverfahren. Entsprechende Regelungen sind für ganz Österreich auf Bundesebene einheitlich im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) enthalten, wobei der ÖSG den Rahmen für die Regionalen Strukturpläne Gesundheit (RSG) bildet, die die Vorgaben des ÖSG in den regionalen Details umzusetzen haben. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit auch spezielle Regelungen für relativ seltene Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen mit chirurgischer Indikation existieren.

Daten zu relativ seltenen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in Österreich Die Regelung der Versorgung von relativ seltenen Erkrankungen ist nicht nur für erwachsene Patienten relevant, sondern auch für Kinder und Jugendliche – insbesondere dann, wenn es um schwerwiegende Krankheiten mit potenziell die Lebensqualität massiv einschränkenden Folgen geht. Im bei der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) eingerichteten Österreichischen Gesundheitsinformationssystem (ÖGIS)

S102

Pädiatrie & Pädologie · Suppl 3 · 2020

sind die Basisdaten aus der Diagnosenund Leistungsdokumentation der österreichischen Krankenanstalten (LKFDaten) bis zurück in die 1990er-Jahre verfügbar, sodass über die dort dokumentierten stationären Aufenthalte von Kindern und Jugendlichen bzw. über die entsprechend dokumentierten Hauptund Nebendiagosen (ICD 10) sowie die erbrachten medizinischen Einzelleistungen (MEL) die relevanten Mengengerüste im Jahr 2018 stichwortartig wie folgt beschrieben werden können: 4 Insgesamt rund 220.000 akutstationäre Aufenthalte von Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren, davon rund 50 % in pädiatrischen Abteilungen und 10,6 % in Abteilungen für Kinder- und Jugendchirurgie (KJC), der Rest in anderen Abteilungen (z. T. auch Erwachsenenabteilungen). 4 Von den insgesamt rund 23.500 akutstationären Aufenthalten in KJCAbteilungen in rund 57 % der Fälle konservative Versorgung (z. B. leichtere Verletzungen, Verdauungskrankheiten), in rund 43 % der Fälle chirurgische Versorgung (mit Schwerpunkten auf Verdauungstrakt, Urogenitalbereich sowie dem orthopädisch-unfallchirurgischen Bereich). 4 Vorhaltung von insgesamt rund 40 pädiatrischen Abteilungen bzw. von in Summe 7 KJC-Abteilungen (primär an Standorten von sog. Zentralkrankenanstalten bzw. Universitätskliniken, recht gleichmäßig

über das Bundesgebiet verteilt und mit einander zum Teil überlappenden Einzugsbereichen; . Abb. 1).

Regelungen im Österreichischen Strukturplan Gesundheit Der ÖSG 2017 regelt für die beiden erwähntenFachricht