Immobilie als Altersvorsorge: Vor- und Nachteile
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PR A X I SM A NAGE M E N T
Immobilie als Altersvorsorge: Vor- und Nachteile Finanztipp. Vom Betongold ist häufig die Rede, wenn man über Immobilien spricht. Wertbeständig sollen sie sein, in vielen Regionen sogar steigend im Wert. Richtig ist: Man kann mit einer Immobilie zur Altersvorsorge viel Glück haben. Das muss aber nicht sein. AUTORIN: BETTINA BLAß
NICHT ALLES AUF EINE KARTE SETZEN
Wer sich nicht breit genug aufstellt, der trägt das sogenannte Klumpenrisiko: Das Vermögen steckt in einem großen Klumpen und ist entsprechend nicht gestreut. Und das kann der Fall sein, wenn man sein gesamtes Vermögen nutzt, um eine Immobilie zu kaufen. „Sie ist zwar versichert – aber wenn sie beispielsweise abbrennt, ist das Vermögen trotzdem zunächst einmal weg“, gibt Peterreins zu Bedenken. Auch wer schnell etwas Geld brauche, sei mit der Immobilie schlecht beraten, denn sie lässt sich selten in Teilen und in der Regel auch nicht gut in Eile verkaufen. Es können sich auch die Lebensumstände ändern: Plötzlich ist man wieder Single – oder hat eine Familie, und dann passt die Wohnung oder das Haus nicht mehr dazu. Sollte sich der Wert dann nicht entwickelt haben, wie man sich das vorgestellt hat, macht man bei einem Ver-
DER FREIE ZAHNARZT - November 2020
kauf einen Verlust. „Darum sollte bitte niemand seine gesamte Altersvorsorge auf eine Immobilie ausrichten“, warnt der Finanzfachmann. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich habe gar nichts dagegen, wenn meine Kunden ein Haus oder eine Wohnung kaufen wollen. Das ist okay, wenn man den Wunsch nach etwas Eigenem hat, wenn man das Zuhause selbst gestalten will“, sagt Peterreins. „Aber rational betrachtet, ist eine Immobilie fast nie eine gute Anschaffung.“ Es gibt Ausnahmen: „Wer ein Vermögen von einer Million hat, kann mit einer Immobilie im Portfolio nichts mehr falsch machen“, sagt Peterreins. „Üblicherweise haben aber nur wenige Menschen eine Million, 500.000 Euro sind realistischer. Und dann wird es schon schwieriger.“ Denn angenommen, so der Finanzexperte, 100.000 Euro liegen konservativ angelegt in Versicherungen, 100.000 Euro an der Börse. Dann bleiben 300.000 Euro für den Kauf einer Immobilie. „In den Ballungszentren wie Frankfurt, München, Hamburg, aber auch in Berlin oder Köln kommt man damit schon nicht mehr weit.“
WAS EINE IMMOBILIE TATSÄCHLICH KOSTET
Würde man dort für diese Summe ein Haus oder eine Wohnung kaufen wollen, dann müsste man schon in den Speckgürtel gehen. Dort wird man aber, falls man vermieten möchte, im Zweifel nicht die Mieten bekommen, die nötig
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„Wenn ich Ihnen raten würde, mit Ihrem gesamten Vermögen eine einzige Aktie zu kaufen, würden Sie das machen?“, fragt Hannes Peterreins, Finanzberater und Vermögensverwalter in München. Nein, natürlich nicht. Denn diese eine Aktie könnte ganz schnell an Wert verlieren, und damit wäre das gesamte Vermögen dahin. Deswegen geht es bei der Altersvorsorge immer darum, das Vermögen zu diversifizieren, sich also breit aufzustellen. Denn nur so lassen sich Schwankungen verkraf
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