Antikoagulation vor und nach der Endoskopie: Leitlinien und Alltag

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REPORT


– Kommentar von Martin Storr, Starnberg

Reduktion des Symptomscores und Verbesserung der Lebensqualität – ist einen Versuch wert Jeder von uns hat RDS-Patienten in der Sprechstunde und wir alle wissen, dass es sehr häufig schwierig ist, diese Patienten zu behandeln. Das hat verschiedene Gründe. Ein Grund mag auch sein, dass der Wunsch nach einer oralen und idealerweise ursächlichen, die Krankheit heilenden Therapie, oft sehr viel stärker ausgeprägt ist, als die Bereitschaft sich selbst mit dem Krankheitsbild und den änderbaren Mitauslösern der Beschwerden zu beschäftigen, und die eigenen Coping-Mechanismen durch sinnvolle Maßnahmen wie Stress­reduktion, Ernährungsumstellung und Psychohygiene zu stärken. Das ist schade, denn verschiedene dieser Maßnahmen zeigen in klinischen Studien immer wieder, dass Patienten sehr viel deutlicher zu profitieren scheinen, als sie dies in Medikamentenstudien tun. Es ist offensichtlich, dass es hierzu keine vergleichenden Studien gibt, dennoch erscheinen diese Unterschiede im beschriebenen Ansprechen vielfach sehr ausgeprägt und daher einer Beachtung wert. Die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, die sich in vielen Behandlungsleitlinien wiederfindet, ist ein einfach anzuwendendes Verfahren mit verhaltenstherapeutischer Anlehnung, das sowohl mit einem Therapeuten aber sehr viel häufiger ohne einen Therapeuten, nur mit Tonträgern, stressfrei daheim angewendet werden kann und bei vielen Krankheitsbildern, darunter auch dem RDS, klinischen Studien folgend, erfolgreich ist. Beachtenswert sind hierbei nicht nur die sehr offensichtlichen kurzfristigen Erfolge, zum Beispiel nach achtwöchiger re-

gelmäßiger Therapie, sondern vielmehr auch die langfristigen Erfolge, wie sie die hier diskutierte klinische Studie beschreibt, die noch drei Monate nach Beendigung der klinischen Studie signifikante Unterschiede in den evaluierten Parametern Symptomreduktion und Steigerung der Lebensqualität findet. Dies gilt genderneutral sowohl für Männer als auch für Frauen mit einem RDS. Darauf sollten wir unsere Patienten hin­ weisen. Vor allem diejenigen, die eine ursächliche, medikamentenfreie und langfristig wirksame Behandlungsoption wünschen. Bei diesen häufig vorgetragenen Wünschen ist der Rat zu einem achtsamkeitsbasierten Verfahren einen Versuch wert. Eine Schädlichkeit der Therapie wurde in der vorliegenden Studie nicht beschrieben und der langfristige Therapieerfolg ist etwas, das auch wir uns für unsere Patienten wünschen.

Prof. Dr. med. Martin Storr Zentrum für Endoskopie, Starnberg Oßwaldstraße 1, 82319 Starnberg E-Mail: [email protected]

Antithrombotika

Antikoagulation vor und nach der Endoskopie: Leitlinien und Alltag Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die Einhaltung der

Richtlinien bei der Behandlung von Antithrombotika vor und nach der Endoskopie zu bewerten.

Hintergrund: Blutungen gehören zu den häufigsten Komplika-

tionen der gastrointestinalen Endoskopie. In der Praxis ist besonders problematisch, dass sie gelegentlich erst mit einigen Tagen Verzögerung auftreten,