Informationsaustausch und Kostenmanagement in Zulieferkooperationen der Automobilindustrie

  • PDF / 279,586 Bytes
  • 8 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 108 Downloads / 211 Views

DOWNLOAD

REPORT


Klaus Möller/ Felix Isbruch

Informationsaustausch und Kostenmanagement in Zulieferkooperationen der Automobilindustrie Ergebnisse einer empirischen Studie 1. Einführung

Autoren Prof. Dr. Klaus Möller ist Inhaber der Professur für Unternehmensrechnung und Controlling an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Darmstadt erfolgten Promotion und Habilitation an der Universität Stuttgart sowie eine Lehrstuhlvertretung an der TU München. Prof. Möller ist Mitherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Controlling. Seine Arbeitsgebiete sind Performance Measurement, Kooperations- und Innovationscontrolling. Georg-August Universität Göttingen, Professur für Unternehmensrechnung und Controlling, Platz der Göttinger Sieben 3, D-37037 Göttingen, E-Mail: Controlling@wiwi. uni-goettingen.de

Dipl.-Kfm. Felix Isbruch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Professur für Unternehmensrechnung und Controlling an der Georg-AugustUniversität Göttingen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist er seit April 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur. Sein Arbeitsgebiet ist das Controlling von Unternehmenskooperationen.

296

Grundlegend veränderte Rahmenbedingungen, Globalisierung und durch Marktsättigungseffekte verursachter Kostendruck führen zunehmend dazu, dass sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Im Zuge dessen lagern Hersteller zentrale, wertschöpfende Aktivitäten auf Zulieferer aus. Untersuchungen gehen von einer Zunahme des Lieferantenanteils an der Wertschöpfung in der Automobilbranche von 65 % im Jahr 2002 auf 77 % im Jahr 2015 aus. Bei gleichzeitig prognostiziertem Wachstum der Automobilproduktion von 57 auf 76 Millionen Fahrzeuge wird die steigende Bedeutung der Zulieferer an der Produktion deutlich. Auf diese Weise bilden sich konkurrierende Wertschöpfungsketten aus, die jeweils durch das Endprodukt definiert werden. Auch die Auslagerung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und eine zunehmende Übernahme von Verantwortung für das Endprodukt durch die Zulieferer sind denkbar. Bei einem verbleibenden Wertschöpfungsanteil von 15 % handelt es sich in steigendem Umfang auch um zentrale Aktivitäten, die an Zulieferer ausgelagert werden. Diese können zusätzlich Grundlage von Wettbewerbsvorteilen des Original Equipment Manufacturer (OEM) und damit der gesamten Wertschöpfungskette sein. Durch derartige Kooperationen werden die Vorteile von Markt und Hierarchie kombiniert, die Hersteller können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig Kostendegressionsvorteile mit den Zulieferern realisieren (Kulmala 2004, S. 65). Um die Effizienz der Wertschöpfungskette weiter zu optimieren, benötigt der Hersteller als fokales Unternehmen mit dem Zugang zum Markt jedoch Infor-

mationen über vormals intern gefertigte Komponenten und Systeme, die jetzt in Kooperation mit dem Systemzulieferer hergestellt werden. Der Aufgabenbereich des Controllings muss daher auf den B