Intensivmedizinische Aspekte in der Notfallmedizin
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Intensivmedizin und Notfallmedizin
Leitthema Med Klin Intensivmed Notfmed https://doi.org/10.1007/s00063-020-00741-9 Eingegangen: 2. März 2020 Überarbeitet: 19. August 2020 Angenommen: 6. September 2020
W. Behringer1 · C. Dodt2 · P. Eisenburger3 · A. N. Laggner4 1
Zentrum für Notfallmedizin, Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland Notfallzentrum, München Klinik Bogenhausen, München, Deutschland 3 Abteilung für Notfallmedizin, Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf, Wien, Österreich 4 Klinik für Notfallmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion A. Valentin, Schwarzach im Pongau
Begrifflichkeit der klinischen Notfallmedizin Derzeit bestehen im deutschsprachigen Raum zahlreiche Begriffe für den englischen Begriff „Department of Emergency Medicine“. Gängig sind Bezeichnungen wie Notfallaufnahme, Notaufnahme, interdisziplinäre zentrale Notaufnahme, Nothilfe, Notfall, Rettungsstelle, Notfallzentrum, Notambulanz, Notfallambulanz oder, wie derzeit im österreichischen Strukturplan Gesundheit vorgesehen, zentrale ambulante Erstversorgung (ZAE) mit fakultativer zentraler Notaufnahme (ZNA) für stationäre Aufenthalte bis maximal 36 h.
Abteilung/Klinik für »Notfallmedizin als einheitliche Begrifflichkeit notwendig Die einfachste und auch logischste Übersetzung aus dem Englischen ist Abteilung oder Klinik für Notfallmedizin, dieser Begriff hat sich aber im deutschsprachigen Raum noch nicht etabliert. Für diesen Artikel wird diese einfache und logische Übersetzung als einheitliche Begrifflichkeit der klinischen Notfallmedizin favorisiert und daher der Begriff Klinik für Notfallmedizin oder Notfallklinik verwendet.
Historische Aspekte Peter Safar, Pionier auf dem Gebiet der Notfall- und Intensivmedizin [4] und seit dem Jahr 1970 Mitgründer der Society of
Intensivmedizinische Aspekte in der Notfallmedizin
Critical Care in den USA [17], definierte erstmals die Begriffe „critical care/acute medicine“ [18]. Nach seiner Definition beinhalten die Begriffe Intensivmedizin/ Akutmedizin: a) die Notfallbehandlung lebensbedrohlicher Zustände und b) die Intensivbehandlung [18]. Sowohl die Notfallbehandlung lebensbedrohlicher Zustände als auch die Intensivbehandlung können überall, im präklinischen Rahmen, in der Notfallabteilung, in der Normalstation oder Intensivstation, erfolgen. Insofern ist die Intensivmedizin/Akutmedizin laut Peter Safar im weiteren Sinn nicht auf einen Ort beschränkt, sondern ein Konzept der zeitgerechten und adäquaten Behandlung kritisch kranker Patienten. Peter Safar definierte auch, welche intensivmedizinische Fertigkeiten ärztliches Personal in der Notfallklinik beherrschen muss [18]: 1. Reanimation; 2. tracheale Intubation, Koniotomie (Tracheotomie); 3. Erkennen von Rhythmusstörungen und deren Therapie; 4. Pleurapunktion, Perikardpunktion, Magensonde, Blasenkatheter; 5. Kontrolle äußerer Blutungen; 6. Sicherung venöser und arterieller Gefäßzugänge; 7. Kontrolle von Krampfanfällen und 8. initiale Notfalltherapie von Vergiftungen
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