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Gerontologie+Geriatrie Journal Club Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01772-9 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Erkenntnisse durch einen SARS-CoV-2-Ausbruch in einem Pflegeheim Originalpublikation Arons MM, Hatfield KM, Reddy SC, Kimball A, James A, Jacobs JR et al (2020) Presymptomatic SARS-CoV-2 Infections and Transmission in a Skilled Nursing Facility. N Engl J Med 382(22):2081–2090
Einleitung. Die Bewohner eines Pflegeheims sind mit einer SARS-CoV-2-Infektion aufgrund der altersbedingten Immunabwehrschwäche, die durch die Multimorbidität und Polypharmazie zusätzlich verursacht wird, besonders gefährdet. Die Transmission der Infektion wird durch kognitive Beeinträchtigungen und oftmals chronischen Husten zusätzlich gefördert; die Liste an Differenzialdiagnosen einer akuten Infektion ist lang. Die sind Umstände, die die Beobachtung eines SARS-CoV-2-Infektion-Clusters besonders interessant machen. Methode. Im Bundesstaat Washington wurde nach einer Infektion eines Bewohners mit SARS-CoV-2 die gesamte Bewohnerschaft eines Pflegheims mittels Polymerase-Kettenreaktion-Verfahren untersucht und anhand der Verlaufsbeobachtung und seriellen Tests nachverfolgt. Resultate. Von den 89 Bewohnern wurden im weiteren Beobachtungszeitraum 57 (64 %) positiv auf die Erkrankung getestet (Punktprävalenzuntersuchung oder Post-mortem-Untersuchung). Von den zunächst 48 bei der Punktprävalenzuntersuchung positiv-getesteten Personen entwickelten 17 (35 %) typische Symptome mit Husten, Halskratzen,
Peter Dovjak Akutgeriatrie, Salzkammergut Klinikum Gmunden, Gmunden, Österreich
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Fieber oder Atemnot, 27 (56 %) keine Symptome oder keine neuen Symptome bei chronischen Beschwerden im Rahmen der Multimorbidität und 4 (8 %) atypische Symptome wie Frösteln, Myalgien, Durchfall, Schnupfen, Schwindel oder Kopfweh. Von den asymptomatischen Bewohnern entwickelten 89 % in weiterer Folge Symptome und wurden daher als präsymptomatisch gewertet. In weiterer Folge mussten 11 ins Spital gebracht werden, 3 davon auf eine Intensivabteilung, 15 starben (26 %). Diskussion. Die Autoren schließen aus den Daten auf eine hohe Todesfallrate bei Pflegeheimbewohnern mit einer SARS-CoV-2-Infektion trotz der durchgeführten Maßnahmen zu Kontrolle der Erkrankung und Infektionskontrolle. Im Rahmen des Ausbruchs wurden auch 26 Personen des Pflegeheimpersonals (19 %) infiziert. Die Verdopplungsrate im Rahmen des Ausbruchs wurde mit 3,4 Tagen errechnet und war damit höher als die Rate im restlichen Bundesstaat mit 5,5 Tagen. Die rasche Transmission mag an der hohen Rate an präsymptomatischen Bewohnern und dem asymptomatischen Personal mit einer Infektion liegen. Die Multimorbidität mit typischen Symptomen bei nichtinfizierten Bewohnern erschwerte die Diagnose. Die Bedeutung rascher Testung bei einem Ausbruch und gezielter Hygienemaßnahmen wird von den Autoren unterstrichen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit besser behandeln Originalpublikation Bonaca MP, Bauersachs RM, Anand SS, Debus ES, Nehler MR, Patel
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