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Gerontologie+Geriatrie Journal Club Z Gerontol Geriat 2020 · 53:699–700 https://doi.org/10.1007/s00391-020-01781-8 Online publiziert: 15. September 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Ärztliche Approbation und Demenz Originalpublikation Vassilaki M, Syrjanen JA, Kremers KK, Hagen PT et al (2020) Medical doctors and dementia: a longitudinal study. J Am Geriatr Soc 68:1250–1255
Arzt zu sein, ändert nicht das Risiko, im höheren Lebensalter an einer Demenz zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung einer repräsentativen US-amerikanischen Longitudinalstudie mit 3460 Teilnehmern. Die Studienteilnehmer waren mindestens 70 Jahre alt; 104 von ihnen waren Ärzte. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 7,8 Jahre. Auch wenn Ärzte durchweg eine geringere Mortalität und einen etwas gesünderen Lebensstil als die Allgemeinbevölkerung haben, so beeinflussen diese Tatsachen nicht das Risiko, jenseits des 70. Geburtstages an einer Demenz zu erkranken. Diese Studie – mit allerdings nur kleiner Fallzahl – legt somit den Schluss nahe, dass eine ärztliche Approbation nicht vor einer Demenz schützt, zumindest in den USA.
Erhöhtes Blutungsrisiko unter Clarithromycin
Rupert Püllen Medizinisch-Geriatrische Klinik, Agaplesion, Markus Krankenhaus, Frankfurt/Main, Deutschland
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vielen Fällen ist aus unterschiedlichen Gründen eine passagere Therapie mit einem Makrolidantibiotikum erforderlich. Dabei ist unklar, welches Makrolidpräparat, Clarithromycin oder Azithromycin, bei antikoagulierten Patienten mit dem geringeren Blutungsrisiko einhergeht. Studie. In die populationsbezogene retrospektive Kohortenstudie wurden ältere Patienten aufgenommen, die aus unterschiedlichen Gründen ein Antikoagulans erhielten. Zur Antikoagulation wurde Dabigatran, Apixaban oder Rivaroxaban eingesetzt. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 77,6 Jahren. Dabei wurden insgesamt 6592 Patienten, die zusätzlich zur bestehenden Antikoagulation Clarithromycin erhielten, mit 18.351 Patienten verglichen, die Azithromycin erhielten. Untersucht wurden die 30 Tage nach Beginn der Antibiotikatherapie. Ergebnisse. Patienten unter Clarithromycin mussten signifikant häufiger wegen schwerer Blutungsereignisse stationär behandelt werden. Waren es unter Clarithromycin 0,77 % der Patienten, so waren es unter Azithromycin lediglich 0,43 %. Das Blutungsrisiko war somit unter Clarithromycin etwa 70 % höher (adjustierte „hazard ratio“ 1,71 %, 95 %-Konfidenzintervall 1,20–2,45). Als schwere Blutungen galten Blutungen des oberen oder unteren Gastrointestinaltrakts und intrakranielle Blutungen.
Originalpublikation Hill K, Sucha E, Rhodes E, Carrir M et al (2020) Risk of hospitalization with hemorrhage among older adults taking clarithromycin vs. azithromycin and direct oral anticoagulants. JAMA Intern Med 180(8):1052–1060
Hintergrund. Zahlreiche ältere Patienten nehmen orale Antikoagulanzien. In
Diskussion. Erstmals konnte eine große Untersuchung das höhere Blutungsrisiko von Clarithromycin im Vergleich zu Azithromycin bei antikoaguli
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