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Gerontologie+Geriatrie Journal Club Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01821-3 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Doch Rhythmuskontrolle bei neu diagnostiziertem Vorhofflimmern anstreben? Originalpublikationen Kirchhof P, Camm AJ, Goette A (2020) Early Rhythm-Control Therapy in Patients with Atrial Fibrillation. N Engl J Med 383(14):1305–1316 Bunch TJ, Steinberg BA (2020) Revisiting Rate versus Rhythm Control in Atrial Fibrillation—Timing Matters. N Engl J Med 383(14): 1383–1384
Einleitung. Trotz leitliniengerechter Therapie bleibt das Risiko für Schlaganfälle, akutes Koronarsyndrom, Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Mortalität mit 5 % jährlich für Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) hoch. Besonders im ersten Jahr nach Diagnosestellung ist das Risiko hoch. Obschon die bisherige Studienlage für Patienten mit VHF keine Überlegenheit der Rhythmuskontrolle gegenüber der Frequenzkontrolle zeigte, wiesen kleine Studien mit einer Rhythmuskontrolle günstige Effekte bezüglich weiterer kardiovaskulärer Ereignisse. Methode. Alle Patienten über 18 Jahre mit VHF (innerhalb eines Jahres diagnostiziert) wurden gemäß Leitlinien bezüglich ihrer kardiovaskulären Erkrankungen behandelt, die Frequenz kontrolliert und antikoaguliert. Randomisiert wurden sie leitliniengerecht kardiovertiert (per Ablation, mit Antiarrhythmika oder elektrisch) oder frequenzkontrolliert weiterbehandelt. Resultate. In 135 Zentren und 11 europäischen Ländern wurden zwischen Juli 2011 und Dezember 2016 2789 Patienten rekrutiert. Das Durchschnittsalter lag bei 70 Jahren, 46 % waren Frauen. Im Mit-
Peter Dovjak Akutgeriatrie, Salzkammergut Klinikum Gmunden, Gmunden, Österreich
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tel wurden die Patienten innerhalb von 36 Tagen nach Diagnose eines VHF rekrutiert. In der Rhythmuskontrollgruppe betrug die Risikorate für das kombinierte Ereignis eines Schlaganfalls, Hospitalisation wegen Herzinsuffizienz, akutem Koronarsyndrom oder Tod 0,79 (96 %-KI 0,66–0,94) im Vergleich zur Frequenzkontrollgruppe. Die Nebenwirkungsrate unterschied sich in beiden Gruppen nicht. Diskussion. Die Autoren schließen aus den Daten auf eine niedrigere Mortalität durch kardiovaskuläre Ereignisse, eine niedrigere Inzidenz von Schlaganfällen und Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz bei Patienten mit neu entdecktem VHF und früher Rhythmuskontrolle im VergleichzuralleinigenFrequenzkontrolle. Wie im Editorial der gleichen Ausgabe des N Engl J Med von T. Jared Bunch vermerkt, sind Therapiefortschritte in den letzten Jahren in der Rhythmuskontrolle des VHF durch neue Medikamente und Interventionen festzuhalten, die eine Neubewertung des bisherigen Paradigmas – Frequenzkontrolle beim VHF der Rhythmuskontrolle vorzuziehen – erfordern. Herausfordernd bleibt die Adhärenz zu der erforderlichen Medikation nach erfolgreicher Kardioversion, die die Voraussetzung für den Langzeiterfolg der Rhythmuskontrolle beim VHF darstellt.
Herzinsuffizienztherapie mit „Sodium-dependent-glucosetransporter“(SGLT)-2-Hemmer erweitern Originalpublikationen Packer
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