K Entwicklung und Konstruktion

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REPORT


1 Produktentstehung 1.1 Lebensphasen eines Produkts 1.1.1 Technischer Lebenszyklus

Ein technisches Produkt durchläuft einen Lebenszyklus, der Grundlage für Aktivitäten beim Produkthersteller und Produktanwender ist. Bild 1-1 zeigt die wesentlichen Lebensphasen eines Produkts in der Reihenfolge des Herstellungsfortschritts und der Anwendung. Der Lebenszyklus technischer Produkte ist verknüpft mit dem allge-

meinen „Materialkreislauf“, siehe Bild D 1-1. Der Zyklus beginnt bei einer Produktidee, die sich aus einem Markt- oder Kundenbedürfnis ergibt und im Zuge einer Produktplanung so weit konkretisiert wird, dass sie durch eine Entwicklung und Konstruktion in ein realisierbares Produkt umgesetzt werden kann. Es folgt der Herstellungsprozess mit Teilefertigung, Montage und Qualitätsprüfung. Der Ablauf beim Produkthersteller endet beim Vertrieb und Verkauf. Diese Phase ist die Schnittstelle zur Produktanwendung, die sich als Gebrauch oder Verbrauch darstellen kann. Zur Verlängerung der Nutzungsdauer können zwischengeschaltete Instandhaltungsschritte dienen. Nach der Primärnutzung folgt das Produkt-Recycling, das zu einer weiteren Nutzung bei gleichbleibenden oder veränderten Produktfunktionen (Wieder- bzw. Weiterverwendung) oder zur Altstoffnutzung bei gleichbleibenden oder veränderten Eigenschaften der Sekundärwerkstoffe (Wieder- bzw. Weiterverwertung) führen kann. Nicht recyclingfähige Komponenten enden dann auf der Deponie oder in der Umwelt. Dieser Lebenszyklus gilt sowohl für materielle Produkte des Maschinen-, Apparate- und Gerätebaus als auch, abgesehen von Recycling bzw. Deponierung, für Software-Produkte. Er wird in einem Unternehmen zweckmäßigerweise durch eine Produktverfolgung überwacht. 1.1.2 Wirtschaftlicher Lebenszyklus

Bild 1-1. Lebensphasen eines technischen Produkts. In An-

lehnung an [1, 2]

Der Lebenszyklus eines Produkts kann nicht nur hinsichtlich der aufeinanderfolgenden Konkretisierungsstufen von Herstellung und Anwendung betrachtet werden, sondern auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Daten, bezogen auf die jeweilige Phase des Produktlebens. Bild 1-2 zeigt den Bezug der Produktphasen auf Umsatz, Gewinn und Verlust.

H. Czichos, M. Hennecke (Hrsg.), HÜTTE – Das Ingenieurwissen, DOI 10.1007/978-3-642-22850-6_11, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012

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K.-H. Grote F. Engelmann W. Beitz† M. Syrbe† J. Beyerer

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1.2.2 Grundlagen

Grundlage einer Produktplanung sind die Verhältnisse am Absatzmarkt, im Umfeld des Unternehmens und innerhalb des Unternehmens. Diese können gemäß Bild 1-3 als externe und interne Einflüsse auf ein Unternehmen und insbesondere auf seine Produktplanung definiert werden. Externe Einflüsse: Sie kommen

Bild 1-2. Lebenszyklus eines Produkts, gekennzeichnet durch Umsatz, Erlöse und Aufwendungen [3, 5]

Man erkennt, dass vor Umsatzbeginn Realisierungskosten vom Unternehmen aufgebracht werden müssen (Aufwendungen), die bei einsetzendem Umsatz zunächst ausgeglichen werden müsse