Berufswahl und berufliche Entwicklung
Trotz des Wandels der Arbeitswelt nimmt die Erwerbsarbeit und der Beruf immer noch eine zentrale Stellung im Leben vieler Menschen ein, denn Erwerbsarbeit dient der Sicherung des Lebensunterhaltes einer Person und ihrer Familie. Erwerbsarbeit strukturiert
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Berufswahl und berufliche Entwicklung Gerhard Blickle 14.1
Definitionen: Job, Beruf und Erwerbsarbeit – 187
14.2
Familiäre Lebensverhältnisse und Bildungsbeteiligung als Schlüssel zum Berufserfolg – 189
14.3
Anfänge der beruflichen Entwicklung von der Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter – 191
14.4
Psychologische Konzepte zur Berufsfindung – 193
14.5
Berufliche Etablierung und Erhaltung – 196
14.6
Auswirkungen der veränderten Beschäftigungsverhältnisse auf den Berufsverlauf – 200
14.7
Perspektiven aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland – 203 Literatur – 204
F. W. Nerdinger, G. Blickle, N. Schaper, Arbeits- und Organisationspsychologie, Springer-Lehrbuch, DOI 10.1007/978-3-642-41130-4_14, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
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Kapitel 14 • Berufswahl und berufliche Entwicklung
„Das Wichtigste im Leben ist die Wahl des Berufes. Der Zufall entscheidet darüber.“ (Blaise Plascal) „Der Beruf ist das Rückgrat des Lebens und seine Wahl die wichtigste Entscheidung, die der Mensch treffen muss.“ (Friedrich Nietzsche) Trotz des Wandels der Arbeitswelt nimmt die Erwerbsarbeit und der Beruf immer noch eine zentrale Stellung im Leben vieler Menschen ein (▶ Digitale Tagelöhner). Im Folgenden sollen die psychologischen Hintergründe der Berufsfindung und der beruflichen Entwicklung angesichts des aktuellen Wandels der Arbeitswelt aus der Perspektive der Erwerbstätigen dargestellt werden. In ▶ Abschn. 14.1 werden die Begriffe Job und Beruf einander gegenübergestellt und die generelle Bedeutung der Erwerbsarbeit für die psychische Gesundheit erläutert. Es entspricht den gängigen Alltagsvorstellungen in einer Leistungsgesellschaft, dass jede Person selbst der Schmied ihres beruflichen Glückes sei. Dass dem nicht ganz so sein könnte, darauf hat schon der Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal (1623–1662) hingewiesen. Was subjektiv als freie Wahl erscheint, wird durch den Zufall der Geburt in eine bestimmte Familie und ihr soziales Umfeld sehr stark mitgeprägt. Deshalb wird in ▶ Abschn. 14.2 die Bedeutung der sozialen Schichtzugehörigkeit des Elternhauses für den späteren Berufserfolg am Beispiel der Ergebnisse der PISA-Studien behandelt. Auch aus psychologischer Sicht beginnt die berufliche Entwicklung schon lange vor dem Eintritt ins Erwerbsleben. Zwischen dem 4. und 13. Lebensjahr werden die Grundlagen für die berufliche Planungs- und Entscheidungskompetenz gelegt. Jugendliche müssen dann ein Selbstkonzept bezüglich ihrer Bedürfnisse und Kompetenzen entwickeln und dieses in Beziehung zu den Gegebenheiten der Berufswelt setzen. Diese Wachstums- und Explorationsphasen der beruflichen Entwicklung werden in ▶ Abschn. 14.3 dargestellt. Der Prozess der Berufsfindung in normativer und deskriptiver Hinsicht ist dann Gegenstand von ▶ Abschn. 14.4. Die normative Frage betrifft das Problem, wie die Berufswahl eigentlich stattfinden sollte. Was sollten die jungen Erwachsenen dabei beachten und was sollte man ihnen – z. B
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