Kennen Sie auch die beruflichen Indikationen?
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CME DER MMW
– Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Friedrich Hofmann Lehrstuhl für Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Bergische Universität Wuppertal
In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesärztekammer Teilnahme unter www.springermedizin.de/ kurse-mmw
Der Hausarzt als Impfexperte
Impfungen müssen gezielt und konsequent erfolgen, damit die gewünschte Wirkung, nämlich die Prävention vor schweren Erkrankungen, eintritt. Wichtig ist unter anderem, Indikationen und Kontraindikationen zu kennen und die erforderlichen Zeitabstände zu beachten. Hier ist vor allem der Hausarzt gefragt. Im folgenden Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Empfehlungen.
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Anders als bei der ärztlichen Versorgung von Kindern wird bei der medizinischen Betreuung von Erwachsenen die Frage nach der Impfanamnese häufig vergessen. Deshalb sollten alle Kollegen – sei es in der Funktion als Hausarzt, sei es bei der Tätigkeit als Betriebsarzt – bei jedem ärztlichen Kontakt oder noch besser schon im Vorfeld bei der Terminvergabe immer nach dem Impfpass fragen und darum bitten, das Dokument zur Untersuchung mitzubringen. Falls der Impfpass nicht mehr auffindbar ist, wird dies gemäß den von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) vorgeschlagenen Verfahrensweisen einer fehlenden Impfung gleichgesetzt [1]. Liegt das Dokument vor und wird bei der Durchsicht die eine oder andere Impflücke entdeckt, sollte möglichst unverzüglich mit dem Nachholen versäumter oder der Durchführung ohnehin fälliger Impfungen begonnen werden (Abb. 1).
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© picture-alliance/dpa
Kennen Sie auch die beruflichen Indikationen?
Abb. 1 Fragen Sie jeden Patienten nach dem Impfpass und holen Sie fehlende Impfungen möglichst schnell nach.
Standardimpfungen: Auffrischung im Erwachsenenalter Nur bei zwei der derzeit zwölf für alle in Deutschland lebenden Menschen empfohlenen Impfungen ist im Erwachsenenalter eine Auffrischimpfung alle zehn Jahre vorgesehen, nämlich bei den Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie, die vor den Toxinen dieser Erreger schützen. Wird die Indikation zur Auffrischung in beiden oder in einem von beiden Fällen gestellt, dann wird bei fehlender Pertussis-Impfanamnese in den vergangenen zehn Jahren auch die Impfung gegen Pertussis durchgeführt. Grund hierfür ist die hohe Krankheitslast im Erwachsenenalter. Darüber hinaus ist die Pertussisimpfung insbesondere bei allen Personen mit engem Kontakt zu Säuglingen wichtig, um hier durch Schaffung eines „Kokons“ die Infektionsmöglichkeiten zu reduzieren.
Influenza indiziert. Diese wird im Übrigen von der STIKO für eine so breite Palette von Indikationen empfohlen, dass eigentlich deutlich mehr als 50% der Bevölkerung zu den Impfkandidaten zählen. Darüber hinaus sollten Angehörige dieser Altersgruppe i. d. R. auch einmalig eine Dosis eines (Polysaccharid-) Pneumokokkenimpfstoffs erhalten. Nur bei bestimmten, eng umrissenen Indikationen wird eine Wiederholung dieser Maßnahme empfohlen.
Ältere Personen
Nachholimpfungen Bei Frauen, die im Alter von 12–17 Jah
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