Kommunikation als Lerneinheit im Unterricht
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Kommunikation als Lerneinheit im Unterricht Sozialkommunikative Fähigkeiten lehren Auch ein anwendungsorientiertes Fach wie Kommunikation benötigt eine theoretische Basis. Und medizinische Interaktion kommt nicht ohne Integration der Nachbarschaftsdisziplin Psychologie aus. Doch was genau soll das breit angelegte Fach „Kommunikation“ in der übergreifenden curricularen Einheit beinhalten? Wie unterrichtet man theoretische Kommunikationsmodelle praxisnah und persönlichkeitsbildend? Heike Hoos-Leistner
ZUSAMMENFASSUNG Sowohl der Lehrplan für die Pflege als auch europäische Ziele des Health Professions Core Communication Curriculum (HPCCC) sehen eine Professionalisierung kommunikativer Fähigkeiten weit über eine Kontaktaufnahme mit Patienten hinaus vor. Dabei gestaltet sich die Auswahl der Inhalte bei einer so breiten Tätigkeit wie der professionellen Pflege bisweilen schwierig. Um Struktur und Nachhaltigkeit eines solchen Unterrichts zu bieten, hilft Hintergrundwissen zu Lernzielen, Inhaltsauswahl und Handlungsorientierung. Welche Inhalte, Schlüsselthemen und Umsetzungsmöglichkeiten dabei helfen, zeigt dieser Artikel. Schlüsselwörter: Kommunikatives Curriculum, Lehren als Lernförderung, Lernziele, Unterrichtsinhalte, Professionalisierung durch Selbstreflexionen
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erufliche Interaktionen erfordern von Fachkräften der Pflege ein hohes Maß an sozialkommunikativer Kompetenz. Kommunikation beinhaltet dabei eine Vielzahl an Anforderungen, die unabhängig vom Arbeitskontext physisch und medial genutzt werden müssen. Zudem hat Kommunikation sehr viel mit der eigenen Lebensbiografie und dem systemischen Kontext von Personen zu tun.
Kommunikation als interdisziplinäre Grundfähigkeit Das 2013 verfasste europäische Health Professions Core Communication Curriculum (HPCCC) wurde 2016 in deutscher Sprache veröffentlicht und verdeutlicht kommunikative Lernziele (Bachmann et al. 2016), die auch in der Pflege relevant sind. Es wird als
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Expertenkonsens der Tatsache gerecht, dass Gesundheitsfachberufe sowohl mit Patienten als auch interprofessionell und im Rahmen von Führungsaufgaben professionell kommunizieren müssen. Das HPCCC umfasst 61 Lernziele zu kommunikativen Kernkompetenzen, inter- und intrapersoneller Kommunikationskompetenz sowie Kommunikationskompetenz in medizinischen Teams (Hoos-Leistner 2019). Zudem wird Kommunikation als Eigenfürsorge berücksichtigt und sollte daher ebenfalls in Lehr-Lernprozessen integriert werden (Abb. 1). Die Breite kommunikativen Handelns in der Pflegepraxis sollte bereits in den frühen Ausbildungsdritteln so unterrichtet werden, dass generelle Prinzipien themenübergreifend gelernt werden. Dabei sollte kommunikatives Wissen nicht nur in Bezug auf die Interaktion mit Patienten und ihren Angehörigen im Mittelpunkt stehen. Im Kasten „Interdisziplinäres Handeln“ findet sich eine Anregung dazu. Bereits in der Vorbereitung auf erste Patientenkontakte können relevante Anforderungen geklärt werden, die sich auch in den Umsetzungshilfen des Lehrplanes finden: _ Möglichkeiten professionellen Umgangs
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