Malignes Pleuramesotheliom

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REPORT


lükbas · J. Schirren Klinik für Thoraxchirurgie, Dr. Horst Schmidt Klinik, Wiesbaden

Malignes Pleuramesotheliom Radikale Pleurektomie und   extrapleurale Pneumonektomie im Vergleich

Die Rolle der Chirurgie per se und die Art des chirurgischen Eingriffes im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte werden für das maligne Pleuramesotheliom (MPM) kontrovers diskutiert. Die vorliegende Arbeit soll die extrapleurale ­Pneumonektomie und radikale Pleurektomie in Bezug auf Operationstechnik, Morbidität, Mortalität und Überleben vergleichen. Die Indikationsstellung zur extrapleuralen Pneumonektomie (EPP) oder zur radikalen Pleurektomie (RP) ist nicht nur abhängig vom kardiopulmonalen Status des Patienten, Tumorstadium und dem intraoperativen Befund, sondern wird vielmehr von den Präferenzen, Erfahrungen und der Philosophie des Chirurgen entscheidend mit beeinflusst. Dies wird durch ­eine Umfrage mit 802 Thoraxchirurgen bestätigt, wonach weiterhin geglaubt wird, dass die EPP effektiver als die RP sei, obwohl objektive Daten diese Meinung nicht belegen [26].

Problematik der R0-Resektion Beim MPM ist es aufgrund der Tumorbiologie, den fehlenden Sicherheitsabständen und der großen Resektionsfläche nicht möglich, eine komplette mikroskopische Resektion (R0) zu erreichen bzw. pathohistologisch zu sichern (s. Beitrag Fr. Prof. Dr. Fisseler-Eckhoff in diesem Heft).

D Die makroskopisch komplette

Die chirurgischen Operationstechniken

Resektion ist bei dieser Tumorentität das Ziel der Operation [24]. Es resultieren bei beiden Operationstechniken (EPP und RP) zweifelhafte komplette Resektionen (R0) an Fascia endo­ thoracica, Brustwand, Lungenhilus, Ösophagus, Wirbelsäule, Adventitia der ­Gefäße, Perikard, Zwerchfell, kostodiaphragmalem Winkel und Peritoneum. Dies ist bedingt dadurch, dass innerhalb weniger Millimeter Lungengewebe, Media­stinalorgane, Gefäße, parietale und viszerale Pleura sowie Brustwand nebeneinander liegen (. Abb. 1). Die Einhaltung weiter Sicherheitsabstände an den Resektionsrändern, wie sonst in der Tumorchirurgie üblich, ist weder mit EPP noch mit RP möglich.

Die EPP ist klar definiert und stellt die aggressivste chirurgische Therapieform dar. Sie beinhaltet eine Pneumonektomie mit En-bloc-Resektion der parietalen Pleura, Perikard und Zwerchfell. Hinter der Rationale für eine EPP steht die Philosophie, dass eine maximale Erweiterung des Eingriffes zu einer „radikaleren“ Resektion mit „weiteren“ Sicherheitsabstände führen könnte. Die ursprüngliche Indikation für eine Pleurektomie war die Ergusskontrolle zur Palliation [16]. Jedoch bemerkte die Arbeitsgruppe um Branscheid und Schirren in ihrer Studie von 1991, dass die damalig durchgeführte palliative Pleurektomie und Dekortikation in Verbindung

Brustwand (Rippen, Interkostalmuskulatur) Fascia endothoracica Parietale Pleura und Tumorschwarte Viszerale Pleura Lungenparenchym

Abb. 1 8 Darstellung der geringen Tumorabstände zu den angrenzenden Gewebsschichten Der Chirurg 6 · 2013 

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Leitthema

Abb. 2 8 En-Bloc-Präparat nach radikaler Pleurektomie mit anhängend