Medien und Schlaf

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REPORT


Editorial Somnologie 2020 · 24:227–228 https://doi.org/10.1007/s11818-020-00286-1 Online publiziert: 25. November 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Angelika A. Schlarb Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche und ihre Familien (HaKiJu), Universität Bielefeld, Bielefeld, Deutschland

Medien und Schlaf Die Bedeutung der Medien in unserem Alltag hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr zugenommen. Medien bestimmen unseren Alltag – wir hören Radio, sehen fern, lesen, nutzen Computer, Tablets sowie vielfach täglich das Smartphone. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern mittlerweile für das gesamte Lebensalter. Medien werden im Kindergarten, in der Schule, beim Studium oder in der Berufsausbildung genutzt. Medien haben somit in unserem Leben einen festen – beinahe nicht wegzudenkenden Platz eingenommen und gehören zu unserem Alltag. Wie solche Geräte funktionieren, ist den meisten klar – sogar den Jüngsten. Doch wie viel Zeit sollten wir mit Medien verbringen und welche Rolle sollten sie in unserem Leben einnehmen? Was ist zu viel, was zu wenig? Wieviel, wann und welcher Medieninhalt beeinträchtigt den Schlaf? Die Pro und Contras dieser veränderten Digitalisierung unseres Alltags lassen sich nicht so einfach über einen Kamm scheren. Hierbei sind unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen. Einerseits ermöglichen soziale Medien zum Beispiel den Kontakt zu anderen zu halten – was gerade in Zeiten von COVID 19 eine nicht unerhebliche Rolle spielen kann, andererseits kann ein sehr früher oder auch übermäßiger Medienkonsum auch negative Auswirkungen haben. So sind spätabendliche „online“-Zeiten gegebenenfalls hinderlich für den Familienkontakt. Auch im Gesundheitsbereich spielen Medien eine größer und größer werdende Rolle. In Heft 3 dieses Jahres wurde Digitalisierung und E-Health fokussiert. Während es in der Ausgabe 3 eher um die Digitalisierung in der Schlafmedizin ging, und digitale Möglichkeiten der respiratorischen Schlafmedizin ins-

besondere fokussierte, liegt der Fokus bei dem Schwerpunkt „Medien und Schlaf “ nicht so sehr auf der diagnostischen, sondern eher auf der allgemeinen Mediennutzung. Aufgrund der großen Bandbreite und der Vielzahl an Arbeiten haben wir die Schwerpunktsetzung „Medien und Schlaf “ auf zwei Hefte verteilt. In der vorliegenden Ausgabe werden ganz unterschiedliche Aspekte der Mediennutzung thematisiert. Rund um das Abendritual gehört für viele Familien das Lesen oder Anschauen von Bilderbüchern oder Geschichtenvorlesen. Daher wird in einem Beitrag ein Überblick über die gängige Kinderbuchliteratur zum Thema Schlaf näher beleuchtet. Obwohl es mehrere Hunderte solcher Bücher im deutschsprachigen Raum gibt, sieht es jedoch mit der Schlafthematik eher kritisch aus. Viele der in der Arbeit im Detail untersuchten Bücher bezogen sich wenig kompetent auf das Thema Schlaf, manche gaben gar recht ungünstige Verhaltensempfehlungen als Lösung von Schlafproblemen ab.