Schlechter Schlaf und Schlafmangel haben viele Folgen

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REPORT


ndlung der hereditären TransthyretinAmyloidose mit Polyneuropathie (ATTR-PN) im Stadium 1 angewendet. Langzeitdaten bestätigen nun erneut den Nutzen dieses Medikaments und liefern darüber hinaus Hinweise auf eine geringere Mortalität [Barroso FA et al. Amyloid 2017, 24:194–204; Merlini G et al. Neurol Ther 2020, doi: 10.1007/s40120-020-00180-w]. Im Februar dieses Jahres wurde Tafamidis des Weiteren auch zur Therapie der hereditären Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) zugelassen. Bei Transthyretin-Amyloidosen werden Aggregate aus fehlgefalteten Trans­thyretin (TTR)-Proteinen in verschiedenen Organen wie Herz, Nerven und Gastrointestinaltrakt abgelagert, wodurch jeweils charakteristische Symptome entstehen [Hund E et al. Akt Neurol 2018;45:605–16; Maurer MS et al., Circulation 2017;135:1357–77]. Eine ATTR-­PN äußert sich wie eine schnell fortschreitende,

sensomotorische Polyneuropathie mit Merkmalen wie Taubheitsgefühl, Kribbel­ parästhesien und Schmerzen. Bei der ATTRCM dominieren kardiale Symptome wie Leistungsverlust und ventrikuläre Hyper­ trophie. Um den Krankheitsverlauf einer ATTR-PN mit Tafamidis (Vyndaqel®) effektiv verzögern zu können, sollte die Erkrankung möglichst früh diagnostiziert und behandelt werden. Dass die Therapie dauerhaft wirksam und sicher ist, belegen Daten von bis zu sechs Jahren aus den Zulassungs­ studien Fx-005 und Fx-006 an Patienten mit einer V30M-Mutation im TTR-Gen sowie einer Studie mit Non-V30M-Patienten [Barroso FA et al. Amyloid 2017, 24:194–204]. Laut einer auf zehn Jahre angelegten Extensionsstudie waren von den V30M-Patienten nach bis zu neun Jahren noch 91,1 % der Teilnehmer am Leben, die von Beginn an Tafamidis erhalten hatten. Von den Patienten, die zunächst 18 Monate mit Placebo

Schlechter Schlaf und Schlafmangel haben viele Folgen —— Schlafmangel

erhöht das Infarktrisiko und fördert die Insulinresistenz. Häufig ist Schlafmangel mit Angststörungen verbunden. Hier setzen Arzneimittel mit Lavendelöl an. Die Folgen von schlechtem Schlaf und von Schlafmangel werden häufig unterschätzt. Dabei sei Schlafmangel im Straßenverkehr so gefährlich wie 1,0 Promille Blutalkohol, sagte Dr. Gerald Müller. Müdigkeit sei für 25 % der Verkehrsfälle bei privaten Autofahrten ursächlich, bei Berufskraftfahrern betrage die Quote 16 %, so der Allgemeinmediziner vom Klinikum Stephansplatz Hamburg. In Industrienationen litten 10 % der Erwachsenen unter Insomnien. Das habe vielfältige Folgen: Menschen mit Einschlafstörungen hätten ein 45 % höheres Herzinfarktrisiko, bei Durchschlafstörungen sei es um 30 % erhöht. „Schlafmangel erhöht die Insulinresistenz“, so der Allgemeinmediziner. Und eine Schlafdauer unter fünf Stunden erhöhe

DNP – Der Neurologe & Psychiater  2020; 21 (5)

das Diabetesrisiko um rund 50 %. Zudem steigerten Schlafstörungen das Ausmaß an pathologischen Veränderungen im Gehirn, die mit einer Alzheimer-Demenz einhergehen. „Und auch die Immunantwort auf Impfungen ist vermindert“, sagte Müller bei einer Online-Veranstaltung des Unternehmens Dr. Willmar Schwabe. Gut